Test

Mario Party: Star Rush

Von Michael Prammer am 11.10.2016

Mario Party ist zurück auf einer Nintendo Handheldkonsole und Toad nimmt dabei eine wichtige Rolle ein. Mehr dazu in unserem Test.

Wilde Partys zu feiern ist nach furiosen Kartrennen die wohl beliebteste Freizeitgestaltung des Nintendo-Maskottchens Mario. Nachdem der Heimkonsolen-Ableger mit Teil 10 bereits vor einiger Zeit erschienen ist, gesellt sich die fidele Party-Runde nun auch auf den Nintendo 3DS. Wir haben uns den Spaß angesehen und verraten euch, ob Mario Party: Star Rush zum Partybrüller taugt.

Zugegeben, wenn Nintendo eines noch nicht geglückt ist, dann ein richtig guter Ableger der Mario Party-Serie auf einem mobilen Gerät. Das könnte sich mit diesem Titel ändern, denn die Entwickler haben einige Neuerungen eingebracht. Eine große Auswahl unterschiedlicher Modi soll für viel Freude mit Mario und seinen Freunden sorgen. Anfangs ist davon jedoch wenig zu sehen und Partywütige haben lediglich die Toad-Tour, die Minispiele und eine Galerie zur Auswahl. Nach und nach werden weitere Modi freigeschaltet und der volle Umfang des Spiels entfaltet sich.

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In seinem Kern bleibt auch Mario Party: Star Rush eine Ansammlung von Minispielen, die mit unterschiedlichen Nintendo-Charakteren und in verschiedenen Szenarien bewältigt werden wollen. Etwa 50 neue Minispiele gibt es, die mal mehr, manchmal aber auch weniger Spaß machen und sich von der Qualität durchaus unterscheiden. Ein Minispiel, das eine Rutschbahn einbaut, wie man sie in ähnlicher Form in Super Mario 64 erleben durfte, ist zum Beispiel richtig toll geworden. Es kommt aber auch viel Standardkost dazu. So sammelt man in den eher weniger interessanten Spielen Früchte oder bedient Kunden an einem Tresen. Auch eher lahme Kirmesklassiker wie beispielsweise Dosenwerfen sind mit dabei. Aber dann ist da zum Beispiel ein Flipperspiel (eigentlich ein Klassiker der Marke Hundertmalgesehen), bei dem man auf Koopas und Shy Guys zielt. Das wiederum zählt zur besseren Sorte. Bei den Minispielen ergibt sich also ein durchmischtes Bild - schwierig für ein Spiel, das sich maßgeblich auf diese Minispiele stützt.

Toad Party?

Der erste Modus, den man bestreiten kann, ist die Toad-Tour. Hierbei sind nicht etwa Mario, Luigi oder Peach die Protagonisten, sondern die kleinen, fröhlichen Toad-Pilzköpfe. In diesem Modus geht es nicht darum, Minispiele zu gewinnen, sondern um das Bestreiten von Bosskämpfen. Man würfelt nacheinander und versucht, den Boss eines Gebietes als Erster zu erreichen. Als Hauptpreis für gewonnene Bosskämpfe winken Sterne. Es gibt zwar auch Münzen zu sammeln, diese sind jedoch nicht so erstrebenswert und generell weniger wert als die funkelnden Sterne. Für zusätzliche Abwechslung sorgen die Helfer-KI's, die in Form von Mario und Co. verschiedene Vorteile bringen können. Das kann vom Erreichen bestimmter Felder bis hin zu höheren Würfelzahlen reichen - oder sie unterstützen bei den ikonischen Bosskämpfen.

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Ein Durchgang im Toad-Tour-Modus nimmt etwa 30 Minuten eurer Zeit in Anspruch, es gibt aber auch kürzere Spielmodi zu entdecken, die nach und nach freigeschaltet werden. Die Münzjagd zum Beispiel wird in etwa zehn Minuten bewältigt und ist für kurze Spielesessions bestens geeignet. Hier sammelt man zum Beispiel über verschiedene Wolken, die als Trampolin fungieren, verschiedene Münztypen mit unterschiedlichem Wert. Mit ihnen kommt ihr auf dem Spielfeld voran und setzt euch bei erfolgreicher Münzjagd entscheidend vom Gegner ab.

Die Münzen und Sterne, die es dort, aber auch anderswo zu sammeln gibt, haben einen entscheidenden Effekt. Sie lassen den Partylevel des Spielers steigen, wodurch mehr Spielmodi, Charaktere oder Spielbretter freigeschaltet werden. Zum Beispiel die Ballonjagd. Sie ist eine eher zähe Angelegenheit: Man hangelt sich durch das Überwinden von Höhenunterschieden von Minispiel zu Minispiel. Wer dabei möglichst schnell an die Ballons kommt, die Münzen enthalten, hat größere Siegchancen.

Man kann bei alldem zwar auch allein spielen, doch Mario Party macht natürlich immer noch am meisten Laune, wenn Freunde dabei sind. Bis zu vier menschliche Mitstreiter dürfen an der Party teilnehmen. Und gerade mit denen kommt Mario Party: Star Rush richtig auf Touren. Dabei benötigt nicht einmal jeder ein Spiel. Mit einer eShop-Software können Mitspieler und Freunde einige Modi kostenlos miteinander spielen, wenn nur ein Spieler das Spiel besitzt. Für den vollen Umfang und den uneingeschränkten Spaß sollten aber alle das Spiel besitzen. Schade und wieder einmal völlig unverständlich: Nintendo hat abermals auf einen Online-Modus verzichtet, eure Mitspieler müssen also zwingend im gleichen Raum sitzen. Doch trotz der fehlenden Onlineanbindung rettet gerade der Mehrspielermodus die Minibrettspielesammlung vor dem Mittelmaß. Es gibt kaum eine größere Gaudi, als wenn man den Frust der Mitspieler direkt neben sich ausmachen kann, während man in letzter Sekunde triumphal zum Sieg geklettert ist.

Technisch gesehen, so sei zum Schluss erwähnt, macht Mario Party: Star Rush keine Fehler. Die Grafik sieht auf dem 3DS-Bildschirm gut aus und auch der 3D-Effekt kommt klasse rüber. Dazu sehen die Hintergründe und die Spielbretter gelungen aus und auch die Charaktermodelle wissen zu gefallen. Die Musik und die Soundkulisse bieten genau das, was man von Nintendo erwartet – nicht weniger und nicht mehr. Auch die Steuerung klappt hervorragend und ist schnell erlernt - auch von Wenigspielern, die an komplizierten Tastenkombinationen keinen Gefallen finden.

Fazit:

Mario Party: Star Rush ist der bislang beste Handheldableger der Serie geworden. Die Toad-Tour ist eine wirklich gelungene Neuerung und bringt Bosskämpfe aus alten Mario-Spielen zurück auf ein Nintendo-System. Die Minispiele sind vielfältig, sie schwanken allerdings leider stark in ihrer Qualität. Etwas mehr Innovation und ein wenig mehr Mut in einigen der kleinen Spiele hätten dem Spielerlebnis gut getan. So kristallisieren sich nur eine handvoll wirklich toller Minispiele heraus, während der Rest lahme Standardkost darstellt. Auch etwas ärgerlich ist der fehlende Online-Modus. Dafür macht die Minispielsammlung vor allem mit Freunden so richtig Laune und liefert den notwendigen Kaufgrund für das Spiel.

Unsere Wertung:
7.0
Michael Prammer meint: "Gelungene Minispielesammlung mit teils guten, teils weniger guten Spielen, die vor allem im Mehrspielermodus groß auftrumpft."
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2 Kommentare:
Farbi11)
Farbi11
Am 12.10.2016 um 12:52
Frischer Wind, der hoffentlich Inspiration für kommende NX-Mario Partys wird.

Ich verstehe bis heute nicht, warum sie nicht einfach die Mini Spiele der letzten Iteration übernehmen. So könnte man mittlerweile weit über 500 Minispiele haben. Auch wenn sie sich teilweise ähneln, wäre die Abwechslung dennoch viel größer. Man könnte aber auch in eine andere Richtung gehen, und mehr Abwechslung auf dem Spielfeld bieten, beispielsweise taktische Überlegungen...
mowowo)
mowowo
Am 14.10.2016 um 11:15
Danke für diese Test. sehr ausführlich und ich entstaube meine 3DS dafür nicht extra xD