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Microsoft verwendet KI-Bildgeneratoren zur Erstellung von Werbung…

Von Jeremiah David am 29.12.2023

...und löscht sie, nachdem Leute es bemerken.

Microsoft hat auf X (ehemals Twitter) ein Bild gepostet, um Indie-Spiele zu bewerben. Der Publisher schrieb dazu „walking in a indie wonderlaaand“ und forderte Spieler dazu auf, ihre Lieblings-Indie-Titel zu nennen.

Das Bild dazu zeigte Kinder in einer schneebedeckten, winterlichen Landschaft. Genauen Beobachtern fielen aber schnell deformierte Gesichter und perspektivische Fehler auf. Der Grund: Das Bild wurde von einer künstlichen Intelligenz erstellt.

KI-Bildgeneratoren, meist auf der Grundlage von Stable Diffusion, sind ganz groß im Kommen, stehen aber aufgrund diverser Probleme ebenso groß in der Kritik. Viele rechtliche Fragen bezüglich der Technik sind noch ungeklärt. Firmen wie StabilityAI, Microsoft oder Midjourney wurden mehrfach verklagt, die Gerichtsverhandlungen laufen noch. Sowohl in Deutschland als auch den USA wird KI-generierten Bildern jeder sonst übliche Copyright-Schutz verwehrt. Künstler weltweit werfen den Firmen hinter der Technik millionenfache Urheberrechtsverletzungen vor, da die Programme nur dann in der Lage sind, „neue“ Bilder zu kreieren, wenn sie mit Millionen (oder in etlichen Fällen sogar Milliarden) urheberrechtlich geschützten Bildern trainiert wurden. Künstler und Designer behaupten nicht zu Unrecht, dass ihre eigenen Werke gegen sie verwendet werden, da die KIs auf Wunsch die Stile beliebiger Künstler nachahmen können. Mehr und mehr Firmen setzen aus Kostengründen auf billige KI-Generatoren und entlassen dafür menschliche Künstler. Milliardenschwere Konzerne werden durch den KI-Einsatz noch reicher, während selbstständige Künstler ihre Lebensgrundlage verlieren.

Der Einsatz von KI-Bildgeneratoren gilt aber auch aus anderen Gründen als ethischer Albtraum. Der weltgrößte Datensatz zum Training von KIs, LAION-5B (deren Ersteller LAION als "gemeinnütziger Verein" ohnehin schon wegen perfider Praktiken in der Kritik steht), wurde erst vor kurzem offline genommen, weil Wissenschaftler der Universität Stanford rund 3000 Bilder mit kinderpornografischen Inhalten darin gefunden hatten. Zuvor schon wurden Bilder mit Vergewaltigungen und ISIS-Exekutionen sowie private medizinische Aufnahmen nachgewiesen. All diese Bilder dienen jetzt als Grundlage für KI-generierte Bilder mit vergleichbaren Inhalten.

Die Technik ist zudem nicht gerade umweltfreundlich. Laut einem Bericht der Seite MIT Technology Review benötigt das Generieren eines einzigen KI-Bildes so viel Energie, wie das Laden eines gesamten Smartphone-Akkus.

User auf Twitter reagierten auf Microsofts Werbung mit Kommentaren wie „My favorite indie game was "paying actual artists instead of pushing horrific AI slop you fucking leeches“ (@matt_bii) oder „Nothing says ‘we don’t care about indie developers’ like using AI. If you can’t hire an artist to do advertising, I highly doubt you’ll do it with independent developers.“ (@NecroKuma3) Eine Übersetzung sparen wir uns an dieser Stelle.

Und wie hat Microsoft darauf reagiert? Gar nicht. Das Bild wurde inzwischen allerdings gelöscht.

Quelle: Screenshot: Microsoft

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1 Kommentar:
Terry)
Terry
Am 29.12.2023 um 13:03
Nett.