The Book of Unwritten Tales 2
Im April 2009 erschien ein Point-and-Click-Adventure, das nicht nur aus Deutschland stammt, sondern auch überaus positive Kritiken einheimsen konnte. Ein Nachfolger hat es nach einiger Zeit auch auf Wii U geschafft. Eine gute Idee? Wir klären euch im Test auf.
Märchenwelt aus deutschem Lande
Das Studio King Art, welches in Bremen ansässig ist, hat mit dem ersten Teil eine Fantasywelt geschaffen, wie sie klischeehafter kaum sein könnte. Elfen, Trolle, Magier und märchenhafte Welten wurden hier in ein Videospiel gesteckt, das weniger Wert auf satte Action, als vielmehr den Reiz auf Erkundungen legte. Dabei wurden etliche Fantasywelten bekannter Bücher und Filme durch zweideutige Anspielungen ins Spiel integriert. Das hat so gut funktioniert, dass die Entwickler einen zweiten Teil aus dem Hut zauberten. Dieser setzt nach den Geschehnissen des ersten Teils an, wobei Vorkenntnisse nicht zwingend erforderlich sind und die Geschichte auch so verständlich ist. Das Abenteuer ist episodenhaft aufgeteilt und erzählt die Geschichten unterschiedlicher Charaktere, die bereits im Vorgänger anzutreffen waren. Diese treffen sich im Verlauf des Spiels und gehen einer unheimlichen Verschwörung auf den Grund.The Book of Unwritten Tales 2 ist, wie bereits erwähnt, ein Point-and-Click-Adventure. Man kommt mit seiner Figur in einen bestimmten Raum oder Bereich und kann mit allerhand Gegenständen interagieren. Dadurch entstehen verschiedene Rätsel, die für das Weiterkommen des Spiels zu lösen sind. Zu Beginn beispielsweise soll man mit Elfe Ivo ein Zimmer verlassen. Das ist nicht möglich, da der eigene Vogel die junge Dame bei der Mutter verpfeifen würde. Also sucht man für das eitle Federvieh einen Spiegel und lockt ihn so in eine Kartusche, die man dann mit samt Piepmatz verschließt. Was zu Beginn noch etwas zäh wirkt, entpuppt sich nach einigen Spielstunden als großer Erkundungsspaß. Als Gnom Wilbur macht man die ersten Gehversuche als Zauberei-Professor an einer Zauberschule, überlistet einen anderen Gnom und reist sogar durch die Zeit. Spätestens jetzt nimmt das Abenteuer Fahrt auf und wird gerade im Hinblick auf die Story immer besser. Anspielungen auf Harry Potter, Game of Thrones und Der Herr der Ringe sind gewollt und sehr unterhaltsam ins Spiel integriert.
Mangelhafte Wii-U-Umsetzung
Bei der Wii-U-Version von The Book of Unwritten Tales 2 kann man leider nicht unbedingt von einem Point-and-Click-Adventure sprechen. Grund ist das Weglassen des Touchpads, was an dieser Stelle etwas unverständlich ist. Dabei hätte das GamePad alle Voraussetzungen für einen tollen Genrevertreter. Gesteuert wird das Abenteuer mit Controllstick und Knöpfen, was mitunter etwas hakelig wirkt. Unglücklich, denn dadurch geht etwas des Spielflusses flöten, was leider nicht das einzige Problem bei der Wii-U-Version ist. Technische Aussetzer, wie gelegentliche Tonprobleme und einige Ruckler, kommen leider immer mal wieder vor. Eigentlich schade, denn optisch macht das Abenteuer eine tolle Figur. Detaillierte Hintergründe und bemerkenswert designte Charaktere geben auch auf Nintendos Heimkonsole ein tolles Bild ab. Die Musik, wenn sie denn keine Aussetzer hat, ist wirklich klasse geworden. Und dann wären da noch die deutschen Synchronsprecher, die einen fantastischen Job gemacht haben.Zu den technischen Macken gesellen sich noch ziemlich nervige Ladezeiten, die man ebenfalls hätte verschmerzen können. The Book of Unwritten Tales 2 hätte auf Wii U ein echter Pflichtkauf werden können. Doch leider merkt man mal wieder, dass Nintendos Wii U bei den Entwicklern einfach nur noch die zweite Geige spielt. So gibt es im zweiten Kapitel einen ärgerlichen Speicherbug, der im Folgenden das Speichern des Spiels nicht mehr erlaubt. Bei allem Respekt, liebe Entwickler, aber so etwas darf einfach nicht passieren. Im Miiverse und bei diversen Onlinehändlern sprechen auch andere Personen von diesem Bug, sodass wir eine fehlerhafte Testversion ausschließen können. Auf Nachfrage an den Entwickler wurde uns von einem Patch berichtet, der in der Mache sein soll. Wo dieser allerdings bleibt, weiß aktuell niemand.