Special

Angespielt: Sniper Elite 4

Von Robert Emrich am 03.11.2020

Bella Italia

Im jüngsten Teil der Reihe begebt ihr euch in das schöne Italien, um die Nazis das fürchten zu lehren. Die entwickeln nämlich wieder einmal mächtige Waffen mit dem Ziel den Krieg gewinnen zu können und sind den alliierten Streitkräften unter Eisenhower und Churchill damit ein Dorn im Auge. Ein entsandtes Aufklärungsschiff, das die Machenschaften der Achsenmächte ausspionieren sollte, wurde von den Deutschen direkt aufgespürt und versenkt und so schickt der OSS (der Vorläufer der heutigen CIA) jetzt euch los, damit das Problem mit chirurgischer Präzision und allen zur Verfügung stehenden Mitteln gelöst wird. Da aber kein Mann alleine eine ganze Nation vom Faschismus befreien kann, kämpft ihr an der Seite der örtlichen Partisanen und anderen Interessengruppen, die alle ihre eigenen Ziele für die Zukunft des Landes im Auge haben.

Leise, leiser, PENG

Sniper Elite 4 ist, wie schon seine Vorgänger, ein taktischer Stealth-Shooter, womit sich das Spiel von reinen Shootern wie der Wolfenstein-Reihe klar unterscheidet. Mit der Kamera hinter eurem Charakter schleicht, lauft und springt ihr über die Karte, um günstige Positionen für gezielte Langstrecken-Schüsse zu finden und taktische Ziele möglichst unbemerkt oder zumindest unentdeckt auszuschalten. Direkte Feuergefechte sind zwar möglich und hin und wieder schwer zu umgehen, führen aber schnell zum Ableben eures Charakters und sollten deswegen vermieden werden. Außerdem könnt ihr mit verschiedenen Minen und Fallen Gegner gänzlich unentdeckt ausschalten, was dem Spiel zusätzlichen taktischen Tiefgang einbringt. Grundsätzlich ist es dem Spiel aber in der Regel egal, wie ihr eine Mission beendet.

Größer, schöner, schlauer

Das, so scheint es, war wohl der treibende Gedanke der Entwickler, als es daran ging die Karten für das Spiel auszuarbeiten. Die angespielten Gebiete sind im Vergleich zu den Karten der vorherigen Teile riesig und bieten dank frei wählbaren Wegen und erkletterbaren Türmen und Dächern einen riesige Spielwiese für ambitionierte Scharfschützen. Auch haben die Karten klar erkennbare und unterschiedliche Motive, die dank der malerischen Landschaft Italiens, der mit viel Sorgfalt nachmodellierten Architektur und dem hohen Detailgrad allesamt Lust auf Urlaub machen. Egal ob man sich in der sandigen Bucht einer kleinen Insel oder über den Dächern einer pittoresken kleinen Hafenstadt befindet. Zusätzlich wurde auch die künstliche Intelligenz der Gegner weiter verbessert, um dem Spieler eine realistischere Kampferfahrung zu liefern. 

Technisch wirkt das bisher besichtigte Spiel für die Verhältnisse der Nintendo Switch absolut beeindruckend und lässt portierte Spiele wie Doom und Wolfenstein in Sachen dargestellter Details und der Qualität der Texturen hinter sich. Der Soundtrack, die gesprochenen Dialoge und die Steuerung tragen ebenfalls zu diesem Eindruck bei.

Das Spiel bietet neben der regulären Kampagne auch einen Multiplayer-Modus, der aber aktuell noch nicht getestet werden kann, da der hierfür benötigte Download im eShop noch nicht verfügbar ist.

Ausblick: 

Sniper Elite 4 scheint nach dem Anspielen der ersten beiden Level eine Referenz für taktische Stealth Shooter auf der Nintendo Switch werden zu können. Die Zonen machen Lust auf mehr und die Vielzahl der Herausforderungen gepaart mit der Freiheit sie auf unterschiedliche Weisen lösen zu können, bieten auch nach dem ersten Durchspielen noch genug Gründe, das Spiel immer mal wieder zu starten. Wenn der momentan noch untestbare Multiplayer-Modus den sehr guten Eindruck des Spiels nicht untergräbt, können sich Freunde von taktischen Shootern im Setting des zweiten Weltkrieges jetzt schon auf den 17. November freuen. 

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