Teamplay #75: Das spielt die Redaktion
Andy: Da fast alles was man von dem Titel hört und sieht wirklich Lust auf mehr macht, habe ich vor einer Woche mit CrossCode begonnen. Meine anfängliche Begeisterung bröckelt jedoch mehr und mehr. Da wäre zunächst das Setting: Wir spielen ein MMORPG namens CrossWorlds, dessen Spielwelt in physischer Form existiert, auf einem Mond namens Shadoon. Shadoon wird seit langer Zeit von Aliens bevölkert - aber es ist nicht zu verstehen, ob diese wirklich real sind, oder einfach nur zur Lore von CrossWorlds gehören. CrossCode macht hier diverse Andeutungen, die sich zum Teil widersprechen, und dreht sich die Regeln seiner Spielwelt immer genau so zurecht, wie es für die nächste Story-Szene oder den nächsten Flachwitz gerade gebraucht wird. Dass hinter unserem Avatar Lea keine echte Spielerin zu stecken scheint ignoriert das Script genauso gekonnt wie die Tatsache, dass ein Spiel wie CrossWorlds gar nicht möglich wäre, weil man einen Input Lag von mehreren 1.000 Jahren hätte.
Auch das Gameplay hat starke Schwächen, da sowohl die Rätsel als auch das Kampfsystem extrem schwammig sind. Im ersten Dungeon hatte ich oft die richtige Lösung, musste aber noch mehrmals nachjustieren, da Säulen pixelgenau platziert oder Bälle genau im richtigen Winkel abgeschossen werden müssen. Wenn ich dann an anderer Stelle eine Kugel abfeuere, die nach zwei günstigen Abprallern einen Schalter trifft, habe ich keine Ahnung, ob das nun die beabsichtigte Lösung war - oder ob ich gerade ein komplettes Puzzle ausgehebelt habe. In den Kämpfen ist ausweichen zwecklos, sodass ich mit einem unkaputtbaren HP-Regenerations-Build blind auf die Gegner und Bosse draufhaue und mich so erfolgreich durchmogele. Theoretisch könnte ich auch einfach Heilungsitems spammen. Für ein Spiel, das mich mit der Warnmeldung "CrossCode was designed with challenge in mind" begrüßt, finde ich das extrem schwach.
Immerhin: Der Retro-Charme, die sympathischen Charaktere, die motivierenden Quests und die abwechslungsreichen Herausforderungen des Titels sind mehr als genug, um mich bei der Stange zu halten. Die Entwickler bei Radical Fish Games hatten viele ausgefallene Ideen - und keinen großen Publisher im Nacken, der die Aspekte, die bei Fokusgruppen-Tests durchgefallen sind, wieder hätte streichen können. Dadurch besitzt CrossCode eine hohe Eigenständigkeit, die ich sehr zu schätzen weiß.
Michi: Ich habe Paper Mario: The Origami King durchgespielt. Es war mein erstes Abenteuer der Serie (Schande über mein Haupt) und mir hat es im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Das Kampfsystem war anfangs gewöhnungsbedürftig, ging dann aber ganz gut von der Hand. Was mich teilweise gestört hat, war die Sucherei nach unterschiedlichen Dingen oder Wegen, was das Spiel teilweise unnötig in die Länge gezogen hat. Außerdem sind einige Toads, Erweiterungspilze oder andere Dinge kaum zu finden, nimmt man sich nicht viel Zeit oder eine Lösung zur Hand. Aber sonst hatte ich sehr viel Spaß mit dem Spiel, vor allem mit den witzigen Dialogen und Anspielungen.
Außerdem habe ich Mortal Shell beinahe durch, es dürfte nach etwa 20 Stunden Spielzeit nicht mehr viel fehlen. Für mich ist das Action-Adventure einer der besten Vertreter der Soulslike-Spiele, die Abseits von den Dark-Souls-Spielen selbst erschienen sind. Das Kampfsystem macht echt Laune, die Spielwelt ist sehr schön designt und die Bosskämpfe sind fordernd, aber nicht unfair. Weitere Eindrücke zum Spiel gibt es bald im Test hier auf NplusX zu lesen.
Deniz: Ich teste gerade Final Fantasy Crystal Chronicles Remastered Edition für die Switch und tue mich echt schwer damit, positive Aspekte des Spiels zu finden. Die Steuerung ist beinahe schon unsinnig, der Multiplayer (das Herzstück des Spiels) unnötig sperrig und schlecht umgesetzt und allein kann ich mich auch nicht wirklich dazu aufraffen, durch die verwinkelten Dungeons zu laufen und meinen Kristall mit dem Myrrhetau aufzuladen. Ich werde noch ein paar Stündchen rumprobieren, aber einen kompletten Sinneswandel à la Monster Hunter erwarte ich aktuell nicht.
Nebenher habe ich weiter Another Eden auf meinem Handy gespielt und kann nur noch einmal betonen, was für ein fantastisches Old-School-JRPG das doch ist. Ich hoffe sehr, es kommt doch noch irgendwann auf die Switch, damit sich auch Handyspielverweigerer vom Abenteuer mitreißen lassen können.
Außerdem habe ich die doch recht kurze DLC-Kampagne Fahle Schatten von Fire Emblem Three Houses beendet. Trotz der Kürze kann ich diesen Fans nur wärmstens ans Herz legen, denn die Story und Charaktere sind großartig und die Maps und Aufgaben deutlich intelligenter designt und abwechslungsreicher als in den Hauptkampagnen.
Nico: Das 2D-Survivalspiel Forager ist an sich zwar kein gutes Spiel, es weiß aber, wie es seine Spieler an der Stange hält. Wir starten hier auf einer kleinen Insel und müssen mit unserer Spitzhacke Ressourcen sammeln, um Crafting zu nutzen und damit mehr und neue Ressourcen sammeln zu können. Dieses Gameplay dürfte aus Survivalspielen hinlänglich bekannt sein. Forager weiß aber vor allem dadurch zu fesseln - zumindest in den etwa sieben Spielstunden, die ich bisher investiert habe - dass wir hier nach und nach neue Fähigkeiten und Inseln freischalten. Die Fähigkeiten geben uns verschiedene Boni oder bringen neue Items ins Spiel, die Inseln aber beherbergen stets etwas Einzigartiges, das mal ein Rätsel sein kann, mal eine Schatztruhe, mal ein NPC mit einer Quest und mal ein Dungeon, wie wir ihn aus Zelda kennen (nur etwas kürzer).
Da das Spiel somit ständig organisch erweitert wird, kann ich mich nur schwer von Forager losreißen. Im Grunde läuft hier alles darauf hinaus, dass ich mein Einkommen an Ressourcen und Geld automatisiere, damit ich mich darauf konzentrieren kann, noch effizienter Ressourcen und Geld sammeln zu können. Das klingt zwar alles recht sinnlos, aber wenn mich Forager damit 15 bis 20 Stunden unterhalten kann, ist es auch an sich kein schlechtes Spiel, oder?
Aber, ja, die ersten fünf Final-Fantasy-Teile sind noch richtig schwer. Bei der DS-Version von FF4 fand ich das tatsächlich sogar ein bisschen anstrengend, da die Kämpfe wegen der langen 3D-Animationen sehr lange dauern. Im SNES-Original war man aufgrund des höheren Spieltempos viel schneller wieder dort, wo man war.
F1 2020: Mittlerweile am Karrierestart in der F2. Mit dem Fahren haut's hin, nur kenn ich vlt 4-5 Strecken gut genug (bin dort dann teils sogar 1-2 Sekunden vor der Konkurrenz) und dann gibt's welche, wo ich chancenlos bin. ^^
AC: Jeden Tag eine kleine Inselrunde.
Ghost of Tsushima: Mittlerweile in Akt 2 angekommen. Open World hält mich massivst auf.