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Apple Arcade – unser Ersteindruck

Von Michael Prammer am 05.10.2019

Für gerade einmal fünf Euro im Monat verspricht Apple Spielern, mit Apple Arcade etwa 100 Spiele ohne Werbung und Ingame-Käufe spielen zu können. Die Sammlung soll ständig erweitert werden, und sogar Exklusivtitel sollen im Angebot enthalten sein. Der Preis ist auf den ersten Blick verführerisch, aber was wird wirklich dafür geboten?

Vorneweg: Der Service darf einen Monat kostenlos getestet werden. Das ist löblich, hat allerdings einen kleinen Haken. Kündigt der Spieler sein Probeabo vorzeitig, um nicht versehentlich das Ende des Monats zu versäumen, endet abrupt auch der Dienst. Wer also den vollen Probemonat auskosten möchte, darf frühestens einen Tag vor Ablauf der Testphase kündigen. Böse Zungen könnten hier von Absicht sprechen, denn mit Sicherheit werden einige Spieler den Tag X verpassen und dann mindestens einen weiteren, diesmal kostenpflichtigen Monat mit dem Dienst verbringen müssen.

Doch zurück zum eigentlichen Abo. Mit fünf Euro scheint dieses nicht gerade teuer, zumal noch die Möglichkeit besteht, Familienmitglieder mit an Bord zu holen. Ein einzelnes Abonnement bietet Zugang für bis zu sechs Familienmitglieder über Familienfreigabe. Das wiederum macht den Service richtig attraktiv und lohnt sich vor allem für Haushalte mit mehreren Apple-Geräten. Die Technik hinter all dem ist ganz einfach. Statt auf Streaming setzt man bei Apple auf klassische Downloads und gewährt den Spielern so das bestmögliche Spielerlebnis. Wer über genügend Speicherplatz auf seinem Gerät verfügt - einige Titel sind mehrere Gigabyte groß - der kann sich im Prinzip die komplette Bibliothek herunterladen. 

Bei den Eingabegeräten wird anstelle der klassischen Touch-Steuerung häufig auch ein Controller unterstützt. Einige Spiele setzen diesen zwingend voraus, wobei dank iOS 13-Update sämtliche Geräte der Apple-Familie auch XBOX One-  und PlayStation 4 Controller dankend annehmen. Wenn wir schon beim Thema Geräte sind: wir haben den Service auf dem Apple TV getestet und die handvoll Spiele, die bisher angespielt wurden, liefen tadellos. 

Der Service steht und fällt aber natürlich mit der Spieleauswahl. Apple spricht hierbei von einer "kuratierten Auswahl von über 100 neuen und exklusiven Games von vielen der innovativsten Spieleentwickler der Welt", tatsächlich ist die Auswahl allerdings durchwachsen. Man merkt vielen Spielen an, dass sie vor allem für den mobilen Markt konzipiert wurden. Das drückt zum Teil die Qualität. Auch deswegen werden einige Titel, die von namhaften Entwicklern kommen, den damit verbundenen Erwartungen nicht gerecht. Das Rollenspiel Various Daylife stammt beispielsweise von den Machern von Octopath Traveler, ist allerdings weit von der Genialität des Switch-Rollenspielepos entfernt. Zu simpel ist die Spielmechanik, zu einfach die Technik. Einen ganz großen Kracher suchen Spieler im Apple-Arcade-Portfolio noch vergeblich. Das soll allerdings nicht heißen, dass Spiele wie Frogger TT, Chuchu Rocket oder Sonic Racing nicht spaßig wären. Sie sind zum Teil absolut kurzweilig und für Gelegenheitsspieler wunderbar geeignet, sollten nur nicht mit den AAA-Titeln der etablierten Konsolen verglichen werden. Letzteres deutet das Wort "Arcade" im Titel des Dienstes ja auch an. Einige der Titel werden wir in einem gesonderten Artikel trotzdem noch etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Ausblick:

Was ist Apple Arcade nun und für wen lohnt es sich? Vor allem letztere Frage lässt sich noch nicht so ganz beantworten, denn der Dienst steckt noch in den Kinderschuhen. Allerdings kann man anhand der bereits vorhandenen Spiele in etwa vermuten, was auf den Smartphone-Markt zukommt. Der Service ist relativ kostengünstig und wer auf Handy-Spiele steht, bekommt hier das aktuell beste Angebot. Keine Werbung, keine Ingame-Käufe, teilweise Controller-Unterstützung und die gesamte Auswahl lässt sich auf mehreren Geräten spielen – für Gelegenheitsspieler perfekt! Besitzer eines Apple TV können den Service sogar als Spiele-Konsole deklarieren, die passenden Spiele vorausgesetzt. Gamer sollte sich jedoch im Klaren sein, dass die Spiele größtenteils auf Smartdevices ausgelegt sind. Deshalb sind viele Titel ziemlich einfach gestrickt. Es fehlt häufig an Spieltiefe. Ausnahmen wie Oceahorn 2 oder Shantae and the Seven Sirens zeigen allerdings, dass der Service auch mehr kann und lässt vor allem für die Zukunft hoffen.

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3 Kommentare:
prog4m3r)
prog4m3r
Am 05.10.2019 um 23:46
Mich verwirrt Various Daylife etwas, sitzen die Entwickler von Octopath Traveler nicht am Prequel - ebenfalls für mobile devices - Champions Of The Continent?

Guckt man bspw. in den PlayStore findet man dort viele alte Spiele als mobile Ports, von DragonQuest, über Secret of Mana bis hin zu aktuellerem wie Xcom, Smartphones können heutzutage schon ein bisschen was.

Es liegt hier also ganz allein an der Spielauswahl, für 5€ im Monat erwartet man aber nichts und ein iIrgendwas werde ich mir sowieso nie kaufen.
Samus_Aran)
Samus_Aran
Am 06.10.2019 um 15:58
Bisher ein großartiger Service, der die Games-Landschaft umkrempeln könnte. Er ist drei mal so günstig wie z.B. uPlay+, alle Spiele haben ein Mindestmaß an Qualität (Keine Micropayment-F2P-Sachen) und es gibt schon ein paar nette Exklusivtitel. Ich habe schon Stunden in Mini Motorways versenkt und auch das neue Kartenspiel der Macher von Adventure Time überzeugt.
TraxDave)
TraxDave
Am 06.10.2019 um 19:24
Ist Ocean Horn 2 schon auf Apple released? Hab ich gar nicht mitgekriegt. ^^
Klingt ganz interessant, da ich grds kein Fan von diesem ganzen Streaming-Zeug bin, werd‘ ich in absehbarer Zeit nicht abonnieren, aber evtl gratis ausprobieren, da ich auch Apple TV zuhause hab.
Nintendofan)
Nintendofan
Am 06.10.2019 um 20:12
Gestreamt wird ja nichts, die Apps werden ganz normal runtergeladen und installiert.
michi1894)
michi1894
Am 06.10.2019 um 20:57
Oceanhorn 2 ist verfügbar und läuft prima. Alleine wegen solcher Titel ist der service die 5€ im Monat mMn wert.
TraxDave)
TraxDave
Am 06.10.2019 um 22:37
Sorry, ungenau gesprochen, wollte auf Abo-Dienste im Generellen abzielen. :)
Hab‘ mir allerdings gerade das Angebot durchgesehen. Oceanhorn 2 sieht halt wirklich geil aus, aber auch der Grundgedanke von Arcade kommt gut rüber mit ein paar anderen Titeln.
Derweil bleib ich dabei, dass ich wenn möglich Abstand von Abo-Services nehme, aber bei 5€...kann ich mir auch gut vorstellen, dass ich mich früher oder später umstimmen lasse. ^^