Teamplay #50: Das spielt die Redaktion
In Teamplay verschaffen wir euch regelmäßig sonntags kurze Eindrücke darüber, was die Redakteure von NplusX gerade zocken. Hier geht es zu unserer letzten Ausgabe von Teamplay.
Andy: Die Visual Novel Utawarerumono: Mask of Truth ist der direkte Nachfolger von Mask of Deception, das ich vor gut einem Jahr - unter anderem in meinem NplusX-Review - in den Himmel gelobt habe. Obwohl ich mir die zweite Hälfte der Saga direkt nach dem Beenden des ersten Kapitels gekauft hatte, wollte ich mit dem Durchspielen den richtigen Zeitpunkt abwarten.
Ein bisschen Skepsis war natürlich auch dabei, als ich das Spiel endlich in meine PS4 legte. Würde mich der zweite Teil noch einmal so verzaubern können, wie der erste im letzten Jahr? Schon nach gut zehn Spiel- bzw. Lese-Stunden kann ich diese Frage zum Glück mit einem ganz entschlossenen "Ja!" beantworten. Mask of Truth fokussiert sich im Gegensatz zu seinem Vorgänger eher auf seine Hauptstory, aber diese haben die Story-Autoren zum Glück genauso meisterlich umgesetzt wie die unzähligen liebenswerten Charaktere, die natürlich auch in der zweiten Hälfte des Epos wieder im Rampenlicht stehen dürfen. Die Handlung wird schon jetzt immer wieder auf den Kopf gestellt und es ist zu keiner Zeit möglich, den Verlauf der nächsten ein bis zwei Stunden vorherzusagen.
Auch Mask of Truth ist natürlich aus objektiver Sicht kein perfektes Spiel. Aber das muss es auch gar nicht sein, um mich in seinen Bann zu ziehen - denn es ist ein Spiel mit Seele, dessen Story und Charaktere mich an das 15 bis 20 Jahre weit zurückliegende goldene Zeitalter der JRPGs erinnern. Zum ersten Mal seit Jahren verspüre ich Abends wieder einen regelrechten Drang, mich noch zumindest ein bis zwei Stunden lang vor die Konsole zu setzen und in die Spielwelt von Utawarerumono einzutauchen.
Jerry: Mit dem Beginn eines neuen Schuljahres geht meine Freizeit für gewöhnlich den Bach runter. Dieses Jahr ist da keine Ausnahme, zum Glück konnte ich vorher jedoch noch einige Stunden in The Legend of Zelda: Link’s Awakening stecken. Links Ausflug nach Cocolint war auf dem grauen Ur-GameBoy eines meiner allerersten Videospiele überhaupt und so hab ich mich über die Ankündigung des Remakes ungemein gefreut. Inzwischen habe ich 19 von 20 möglichen Herzen und kann behaupten, Cocolint wirklich sehr ausführlich erkundet zu haben. Der einzige Teil des Spiels, der mir nicht gefällt, ist der neue Level-Editor, mit dem eigene Dungeons gebaut werden dürfen. Die „Herausforderungen“ sind für Nintendo-Verhältnisse erschreckend unkreativ und halten sich viel zu häufig an dasselbe Schema: Hier hast du eine leere Form (ein Schwert, eine Bombe, ein Herz, etc) – fülle sie mit Räumen!
Ich nehme aktuell an, dass ich für das letzte mir noch fehlende Herzteil alle Herausforderungen des Editors meistern müsste, diese sind aber so stupide und zeitraubend, dass ich wirklich keine Lust dazu habe. Glücklicherweise ist der Rest des Spiels fantastisch gut.
Michi: Ich habe mich die vergangene Zeit mit vielen Spielen auseinander gesetzt. Zunächst einmal habe ich den Streaming-Dienst der Telekom Magenta Gaming ausprobiert. Das lag daran, dass ich zum einen den Service gerade kostenfrei testen darf und zum anderen mich so langsam auf Google Stadia einstimmen möchte. Das Positive für mich: die Leitung hält. Es ist noch nicht das Erlebnis, das ich irgendwann einmal haben möchte und so sind Spielerlebnisse wie The Witcher 3 mit Einschränkungen zu genießen. Aber sie funktionieren ohne aktuelle Hardware und das wird mein ganz großer Anspruch an das Spiele-Streaming werden. Der Telekom-Service hält jetzt auch nicht die ganz große Bibliothek parat, kann aber mit Pillars of Eternity, Evoland 2 und ein paar anderen interessanten Spielen durchaus kurzzeitig begeistern.
Zudem habe ich mir einen Apple TV gegönnt und dieses Gerät umfangreich eingerichtet und getestet. Auch diese Anschaffung hatte einen Grund, nämlich den künftigen Service Apple Arcade. Auf einem Smartphone möchte ich nach wie vor nicht spielen und bei den Ankündigungen sind da ein paar Spiele aufgetaucht, die mein Interesse geweckt haben, nicht zuletzt ein Spiel der Octopath-Traveler-Macher. Für mich heißt es in dieser Hinsicht allerdings noch ein wenig zu warten, da die Spiele erst Ende des Monats auf das TV-Gerät kommen. Bis dahin schaue ich mir die unzähligen Gratis-Apps an, die im Store zu finden sind.
Nico: Mit Electronic Super Joy durfte ich vor einigen Jahren für WiiUX ein Spiel testen, das dem Begriff Party-Plattformer wirklich alle Ehre machte. Das Ein-Mann-Projekt vom Entwickler Michael Todd begeisterte vor allem durch herausfordernde Platforming-Passagen, den wummernden Elektro-Soundtrack und den etwas kruden Humor der Story rund um den gestohlenen Hintern des Protagonisten. Im August veröffentlichte Michael Todd nun den Nachfolger, Electronic Super Joy 2, völlig kostenlos auf Steam. Nach einigen Stunden kann ich nun bestätigen: Wer den Vorgänger mochte, wird den zweiten Teil mit Kusshand nehmen. Im Grunde gibt es hier "more of the same", doch das ist bei dem hervorragenden Leveldesign, das eine natürliche Lernkurve zulässt, natürlich genau das was ich wollte. Sogar der Schwierigkeitsgrad zog noch einmal etwas an.
Hauptsächlich habe ich mich jedoch mit der Spyro Reignited Trilogy beschäftigt, die Anfang September auf Nintendo Switch erschien. Da ich bislang noch kein einziges der Spiele mit dem lila Drachen kannte, waren alle drei Titel für mich eine neue Jump'n'Run-Erfahrung - wenn auch eine doch eher altbackene. Immerhin erschienen die drei Originaltitel von 1998 bis 2000 exklusiv auf der PlayStation und waren schon damals nicht ganz auf der Höhe eines Super Mario. Doch die Frischzellenkur ist mindestens so gut gelungen wie die von Crash Bandicoot in seiner zuletzt erschienenen Remastered-Trilogie, und sogar die Steuerung, die bei Crash nicht so gut funktionierte, ist bei Spyro so präzise wie man es bei einem 3D-Jump'n'Run erwarten darf. Wer noch einen Lückenfüller bis Super Mario Odyssey 2 benötigt, macht mit der Spyro Trilogie also nichts verkehrt.
Deniz: Mit Oninaki bin ich vor dem Test leider nicht mehr ganz fertig geworden, aber ich sollte kurz davor sein, denn die Story hat sich ziemlich zugespitzt und es deutet alles auf ein Finale hin. Bevor ich es allerdings zu Ende bringe, muss ich mich noch um eine andere klitzekleine Kleinigkeit kümmern…
Das Testmuster zu Dragon Quest XI S für die Switch ist nämlich eingetrudelt und ich habe mich für euch aufgeopfert und es wider Willen auf mich genommen, es für euch ausgiebig zu testen. Mühselig quäle ich mich nun also durch die atemberaubend schöne und abwechslungsreich gestaltete Spielwelt, voller Leid ertrage ich die liebevoll geschriebenen Charaktere und die märchenhafte Story.
Natürlich genieße ich jeden Augenblick dieses fantastischen JRPGs, sowohl im 3D- als auch im wunderschönen 16bit-Modus der Switch-Fassung. Am 26.09. könnt ihr euch auf einen ausführlichen Test freuen.
Abseits davon habe ich mich ein drittes Mal in die Welt von Hyrule Warriors gestürzt und mir die Switch-Fassung zugelegt. Momentan prügle ich mich noch durch den ziemlich coolen Storymodus, bevor ich mich der Mammut-Aufgabe widme, alle Adventure-Maps abzugrasen, was mir aus zeitlichen Gründen bisher weder auf der Wii U, noch dem 3DS gelungen ist. Mal schauen, ob es dieses Mal klappt.
Außerdem startete ich GTA V für die PS3. Bin aber noch nicht wirklich über den Prolog hinausgekommen.
Die Switch ruht gerade vor sich hin, weil Fire Emblem zu sehr fesselt in einer selbsternannten Lernphase. Vielleicht in 2-3 Wochen dann. ;)