Test

BOXBOXBOY!

Von Lars Peterke am 11.07.2016

Die simpelsten Spielkonzepte sind nicht selten auch die Besten. Gerade bei Puzzle-Spielen lassen sich erfolgreiche Vertreter des Genres auf den einfachen Grundsatz “Leicht zu erlernen, schwer zu meistern” reduzieren. Seit der Nintendo 3DS im eShop-Bereich zugelegt hat, ist man bei Nintendo endlich aktiver geworden und veröffentlicht neben den Retail-Titeln auch kleinere Konzepte als Download-Titel. So erschien etwa 2015 der Titel BOXBOY! von den Kirby-Machern HAL Laboratories. Der Titel kam gut an, konnte auf lange Sicht aber nicht genug Spieltiefe bieten. Ein gutes Jahr später schieben die Entwickler nun den Nachfolger BOXBOXBOY! hinterher. Wir haben den Titel getestet.

Worum geht es?

In BOXBOY! spielt ihr den Würfel Qbby. Qbby muss in den Leveln den Ausgang erreichen, was allerdings auf Grund seiner sehr rudimentären Sprungfähigkeiten nicht ohne weiteres möglich ist. Allerdings hat Qbby eine sehr besondere Fähigkeit: auf Knopfdruck kann er Blöcke erschaffen, mit denen er sich dann Wege durch die mit Hindernissen gespickten Areale baut. Dabei gibt das Level immer vor, wie viele Blöcke Qbby auf einmal kreieren kann. Alle kreierten Blöcke sind fest miteinander verbunden. Mit dem Steuerkreuz könnt ihr ganz konkret also Blockgebilde erschaffen, die den Tetris-Steinen zum Verwechseln ähnlich sind. In der Fortsetzung BOXBOXBOY! Ist das neue Kern-Feature schon im Namen versteckt. Hier kann Qbby nicht bloß ein, sondern zwei Sets an Blöcken erschaffen.

Habt ihr Blöcke erschaffen, wird Qbby diese zunächst tragen. Ihr könnt das Blockgebilde dann werfen, ablegen oder springen, während ihr es tragt. So könnt ihr nicht nur Hindernisse überwinden, sondern unter bestimmten Voraussetzungen mit eurem Blockgebilde an Kanten im Level andocken und euch dann an euren Blöcken hochziehen. Habt ihr zwei Sets an Blöcken platziert und setzt zum erneuten Blockbau an, wird das erste eurer beiden Sets gelöscht. Ferner könnt ihr vorhandene Blöcke beim Erstellen eures zweiten Sets herumschieben, ohne dass ihr dieses danach tatsächlich erschafft. Diese Mechaniken müsst ihr in späteren Leveln meistern.

In BOXBOXBOY! gilt es über 120 Level zu lösen. Das sind etwas weniger als im Vorgänger. Die Level verteilen sich auf verschiedene Welten, die sich jeweils durch ein Hindernis auszeichnen, das in den Levels ausgiebig genutzt wird. Mit euren Blöcken müsst ihr etwa Stacheln, Laufbänder, Laserstrahlen oder Gravitationsfelder überwinden. Jedes Hindernis interagiert auf unterschiedliche Weise mit euch und den Blöcken. In der Regel sind sie für Qbby tödlich, sodass ihr euch mit euren Blöcken schützen müsst. Es ist also auch relevant, aus welcher Richtung ihr eure Blockkonstrukte erstellt. In späteren Levels werden die Spielumgebungen oft enger, sodass ihr mit begrenztem Platz auskommen müsst.

Mehr Blöcke = mehr Spaß?

Der Schwierigkeitsgrad steigt insbesondere am Anfang immer nur innerhalb der Welten. Die ersten Level führen euch in der Regel sanft an neue Hindernisse heran, bevor es am Ende oft noch den einen oder anderen Twist gibt und es manchmal auch auf gutes Timing ankommt. Dennoch lässt sich das Ende in der Regel problemlos erreichen, zumal ihr alle Zeit der Welt dazu habt. Richtig knackig wird es erst, wenn ihr die in den Levels platzierten Kronen einsammeln wollt. Diese verschwinden nämlich, sobald ihr den vorgegebenen Maximalwert an zu erstellenden Blöcken für das Level übersteigt. Schafft ihr es aber, ein Level mit allen Kronen abzuschließen, gibt es zur Belohnung Credits, für die ihr im Shop kleine Comics, Musikstücke oder Kostüme für Qbby erwerben könnt.

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Beim Durchspielen hätten wir uns insbesondere in den späteren Welten ein paar knackigere Kopfnüsse gewünscht. Leider beschränkt sich das Spiel aber viel zu oft auf wenige Hindernisse, um den Spieler nicht zu sehr zu überfordern. An dieser Stelle hätten wir einen Level-Editor begrüßt, denn selbst bei einer hohen Komplexität können die Rätsel sehr simpel gestaltet sein. Generell ist die Aufstockung auf zwei Sets an Blöcken aber genau das richtige Element, um dem Spiel eine neue Dimension zu geben. Der Monochrom-Look der Grafik und die gelegentlich etwas zu dudelige Chiptune-Musik sorgen zudem für das passende Flair.

Fazit:

BOXBOXBOY! ist ein toller Puzzler mit solidem Umfang für den Nintendo 3DS und besticht durch seinen interessanten Ansatz. Die Nutzung von zwei Block-Sets fügt dem Spiel zudem die nötige Komplexität hinzu um auch in späteren Welten zu begeistern. Für den dritten Teil würden wir uns dennoch unbedingt ein paar Profi-Level und einen Editor für eigene Kreationen wünschen.

Unsere Wertung:
7.5
Lars Peterke meint: "Überzeugender Puzzle-Titel, der sein Potential auch in seinem zweiten Ableger nicht voll ausschöpft."
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