#Herzhaft: Final Fantasy Crystal Chronicles
Final Fantasy gilt als eine der größten Videospiel-Serien der Menschheitsgeschichte. Es gibt sogar Personen, die behaupten, dass Final Fantasy VII das beste Videospiel aller Zeiten sei. Nintendo-Fans wollen davon nichts wissen, schließlich hat dieser Titel ihr heißgeliebtes The Legend of Zelda: Ocarina of Time inne. Aber zurück zum Thema. Große Serien lassen auch viel Platz für Nebengeschichten. Im Fachjargon spricht man hier gerne von sogenannten Spin-Offs. Ein solches Spin-Off war auf Nintendos Gamecube Final Fantasy Crystal Chronicles.
Fragt man Nintendo-Veterane, welches denn die besten Gamecube-Spiele seinerzeit waren, sprechen viele von Super Mario Sunshine, Smash Bros. Melee oder The Legend of Zelda: The Wind Waker. Fragt man mich persönlich, werde ich spätestens als dritten Titel den Final Fantasy-Ableger nennen.
Doch was macht dieses Spin-Off so außergewöhnlich? Ich habe nicht einfach eine komische Ader an mir oder ein Faible für sonderbare Videospiele. Crystal Chronicles ist auch bei anderen Spielern ganz hoch im Kurs und wird bis heute gleichermaßen gehasst und vergöttert. Wieso? Zunächst einmal ist FFCC ein Spiel der etwas anderen Art. Die Story führt in ein verseuchtes Land, in dem jedes Jahr alle Dörfer die mutigsten Krieger losschicken, um lebensnotwendige Tautropfen zu sammeln. Diese werden benötigt, damit der magische Dorfkristall für ein weiteres Jahr einer Seuche standhalten kann. Dabei trägt jede Karawane einen eigenen kleinen Kristall und ist nur im Kreis dessen geschützt. Hier liegt auch schon die erste interessante Gameplay-Finesse: Spielt man alleine, muss man den Kristall selbst mit sich herumschleppen. Auf dem Gamecube war es jedoch möglich, mit bis zu vier Spielern gleichzeitig zu spielen. Einer konnte den Kristall tragen, während die anderen Spieler dann für die Kämpfe zuständig waren. Allerdings musste jeder Spieler einen Gameboy Advance besitzen, um am Spiel teilnehmen zu können.
Auch alleine war das Spiel herrlich erfrischend und bot im Vergleich zu anderen Rollenspielen viele Neuerungen. Für Final Fantasy-Fans war vor allem das Kampfsystem ungewöhnlich, denn statt rundenbasierter Handgemenge ging es ähnlich wie in Secret of Mana direkt zur Sache. Serien-Veteran stieß dieser Umstand gewiss sauer auf, ich kannte Final Fantasy aber zu dieser Zeit nur aus Geschichten und hatte ausgerechnet mit Crystal Chronicles mein erstes Spiel der Serie.
Ein weiterer Punkt, der das Spiel damals zu einem meiner Lieblingsspiele machte, war der unglaublich tolle Soundtrack. Ich habe bis heute noch das Titellied im Kopf und auch die Tracks diverser Levelabschnitte haben sich so dermaßen in mein Unterbewusstsein gebrannt, wie es nur ganz wenige andere Musikstücke geschafft haben. Dazu kam seinerzeit die beklemmende Atmosphäre, resultierend aus der Spielwelt, die vor dem Abgrund steht und nur durch den Spieler noch gerettet werden kann. Dieses Gesamtpaket konnte eine unvergleichliche Faszination ausüben.
Nächstes Jahr kommt das Remaster. Ich habe nur wenig Wünsche an einen solchen Titel, da mit einer Nintendo Switch-Version und dem Erscheinen im europäischen Raum (wovon ich felsenfest überzeugt bin) das Meiste schon erfüllt wurde. Folgendes möchte ich aber trotzdem noch sagen: Liebe Entwickler, behaltet den Charme des Originals bei, auch wenn es kindlich wirkt. Es war eben dieser Märchenzauber, der das Spiel so einzigartig machte. Lasst die Finger auch vom Soundtrack! Der ist bereits perfekt. Gebt uns einen lokalen Multiplayermodus auf Switch, denn mit je einem Joy-Con daddeln geht sicher gut von der Hand. Und zu guter Letzt, schenkt mir einen sauberen Online-Modus. Dann werde ich voller Freude am Erscheinungstag im Handel stehen, um wie damals schon den Titel am erste Tag in meinen Händen halten zu dürfen!
Warum habe ich es mir damals gekauft? Ich liebte Secret of mana und erhoffte mir von dem Spiel etwas ähnlich tolles, es kam sogar von den gleichen Leuten (Square) und bot Multiplayer und trug den Final Fantasy Namen.
Die Enttäuschung war dann aber riesengroß als ich merkte, dass das Spiel in absolut allen Belangen Secret of Mana unterlegen war.
Secret of Mana kann man auch alleine spielen und es ist dennoch gut, wenn auch wesentlich spaßiger zu zweit oder dritt. FFCC kann man auch allein spielen, es macht aber keinen Spaß, weil man den Kelch der einen vor dem Gift schützt von irgendjemanden getragen werden muss. Im Singleplayer wird dieser von einem Vieh getragen, dass ermüdet und langsamer als normale Gehgeschwindigkeit ist. Man muss also immer auf das Vieh warten, ist extrem eingeschränkt in seiner Beweglichkeit und es kommt kein flow auf. Das ist ein Spielinherenter Gameplayflaw, der auch durch den Multiplayer nicht aufgefangen wird. Im Multiplayer muss einer der Spieler den Packesel geben und macht sonst nichts anderes.
Multiplayer, ach ja, da war ja was: Im Gegensatz zum SNES hatte der Cube schon 4 ports und man brauchte keinen Adapter mehr. Bei Squares FFFCC funktioniert das aber nicht so einfach. Man konnte dieses Spiel nicht mit dem Cube Pad spielen. Man brauchte den GBA, samt Kabel (seperat zu kaufen) als Pad. Pro Mitspieler also mehrere hundert Euro. Ein unglaublich großer Dickmove Seitens Square und Nintendo. Das Spiel ist also nur mit 3-4 Spielern wirklich zu genießen. Alle anderen haben eine scheiß Zeit.
Im Multiplayer warten es hat viele verschiedene Waffentypen, Zaubertypen und Locations. FFCC kann man allein spielen, in FFCC durchläuft man immer wieder Zyklen, die einfach langweilig sind, weil sich halt alles immer wieder wiederholt, Zyklen halt. Immer wieder die gleichen Städte, Dungeons, Monster. In meinem inneren Auge sind es auch weniger Zauber und Waffentypen als in SoM gewesen.
Das Kampfi mit seinem komischen Zielkreis war auch grässlich, weil jede Aktion einfach viel zu lange brauchte, während man in der Gegend herumstand.
Ne Story hatte das game btw auch nicht wirklich, außer: Rette das Dorf mit repetitiven Aufgaben. Hier, nimm den scheiß Kelch und wir geben dir noch ein Flugvieh mit, dass den Kelch aber eigentlich nicht tragen kann, weils dafür zu schwach ist. Have fun. Der Held hatte aber keinen Fun und rettete das Reich trotzdem...