Teamplay #16: Das spielt die Redaktion
Michi: Mit reichlich Verspätung habe ich mir endlich die Demo-Version von Detroit: Become Human angesehen. Zunächst hat mich das Spielprinzip so gar nicht gepackt und es hat es einige Minuten gedauert bis ich mit der Steuerung warm geworden bin. Dann allerdings hat es "Klick" gemacht und das Spiel hat mich in seinen Bann gezogen. Die Demo hat also das erreicht, wofür sie letztlich geschaffen wurde; sie hat mich von einem Kauf des Spiels überzeugt. Gerade gegen Ende der Demo entsteht eine unglaubliche Spannung, die ein Film kaum besser hinbekommt. Und mehr noch: Ich hab die Demo sogar ein zweites Mal gespielt und versucht einen anderen Ausgang zu kreieren. Wenn schon ein Schnipsel eines Spiels eine solche, wenn auch kurze, Faszination auslöst, kann man sich auf das Endprodukt wohl nur freuen.
Außerdem stand bei mir diese Woche mal wieder FIFA 18 für Nintendo Switch auf dem Programm. Am Wochenende war Saison-Finale in der Bundesliga und jetzt beginnen die Wochen der Wahrheit mit den ganzen Relegationen, Pokal-Finals und Aufstiegsspielen der Regionalligen. Kein Wunder also, dass mich gerade jetzt das Fußball-Fieber noch mehr packt als das sowieso das ganze Jahr über der Fall ist. Außerdem stimme ich meine Konsole gerade auf das kostenlose Update zur Fußball-Weltmeisterschaft ein, welches schon in wenigen Wochen erscheint. Und im Sommer steigt das große Fest in Russland, daher wird das runde Leder dieses Jahr nicht zur Ruhe kommen.
Jerry: Eigentlich wollte ich mir God of War kaufen. Die Lobeshymnen, mit denen das Spiel in der internationalen Presse und sogar hier besungen wurde, haben mich davon überzeugt, dem Titel eine Chance zu geben, obwohl ich mit früheren Teilen der Serie wenig anfangen konnte. Als ich dann allerdings auf Ebay und Amazon unterwegs war, um nach günstigen Angeboten zu suchen, stolperte ich über ein anderes, ebenfalls noch relativ neues Spiel, das ich im God-of-War-Hype schon wieder ganz vergessen hatte: Far Cry 5. Zwei Tage später landete Ubisofts Open-World-Geballer aufgrund des deutlich niedrigeren Preises bei mir im Briefkasten. Inzwischen hab ich bereits einige Stunden im virtuellen Montana verbracht, und wie so oft bei Ubisoft-Titeln fühle ich mich hin und hergerissen zwischen der detailreichen, durchaus faszinierend gestalteten Spielewelt und dem seichten 0815-Gameplay.
Die idyllischen Wälder und Wiesen Montanas wurden prächtig umgesetzt, die Leute werden aber praktisch nur als verrückte Rednecks und minderbemittelte Hillbillys dargestellt. Amerikanische Klischees werden gnadenlos überzeichnet. Die Sekte, die das fiktive Hope County überrannt hat, ist zudem über-präsent. Gefühlt alle 100 Meter trifft mein Charakter auf schießwütige Kultisten, die für non-stop Action sorgen – zu viel Action für meinen Geschmack, und das nicht nur, weil das echte Montana eine Einwohnerdichte von weniger als 3 Menschen pro km² hat. Immerhin sind die Spielewelt und die Hauptstory interessant genug, dass ich trotz hirnloser, Call-of-Duty-ähnlicher Daueraction weiterspielen möchte. Mal sehen, wie’s weitergeht…
Deniz: Ich stehe nun schon seit über einer Woche quasi vor dem letzten Bosskampf in Xenoblade Chronicles 2, mache aber weiterhin haufenweise Sidequests. Gerade die persönlichen Sidequests der Klingen sind einfach richtig cool und geben den lebendigen Waffen jede Menge Persönlichkeit.
Nebenher habe ich auf der PS Vita Final Fantasy V angefangen, um eine der großen Lücken in meinem JRPG-Fachwissen zu schließen... Schließlich habe ich von der Hauptreihe bisher nur die DS-Remakes von III und IV sowie XV auf der PS4 gespielt. FFV ist leider kein aufgemotztes Remake, sondern einfach die PS1-Version, inklusive ewig langer Ladezeiten vor und nach Kämpfen. Das Spiel sieht nicht gerade schön aus, hat eine furchtbare Übersetzung und allgemein bin ich bisher noch nicht richtig überzeugt...
Nachdem ich in Monster Hunter World den Boss des Singleplayermodus erlegt habe und mein PS+ Abo bald ausläuft, habe ich es gewagt, Persona 5 in die PS4 zu legen... und bin hin und weg. Ein derart durchgestyltes Spiel hab ich noch nie gesehen, die Charaktere sind wundervoll geschrieben, die Spielwelt zieht mich in ihren Bann, die Musik passt absolut perfekt zum Geschehen... Es ist zwar weiterhin selbst für ein JRPG relativ nischig mit seinen LifeSim-Aspekten, dem Zeitdruck und dem knackigen Kampfsystem, aber trotzdem eine wunderbare Erfahrung, die niemand mit einer PS3/4, der keine völlige Abneigung gegen japanische Spiele hat, verpasst haben sollte.
Andy: Da ich in der vergangenen Woche recht viel Zeit außer Haus verbrachte, wurde meine PS Vita nach langer Zeit noch einmal entstaubt und mit einem Spiel aus meinem Backlog gefüttert. Dungeon Travelers 2: The Royal Library & the Monster Seal ist ein Dungeon Crawler aus dem To-Heart-Universum, der sich qualitativ irgendwo zwischen Etrian Odyssey und einer typisch japanischen Fanservice-Schleuder platziert. Die Artworks, die in der westlichen Version ordentlich zensiert wurden, sind zwar immer noch klar an ein männliches Publikum gerichtet, bleiben dabei jedoch vergleichsweise stilvoll und setzen auf realistische weibliche Proportionen anstelle von Wassermelonen. Außerdem ist der Schwierigkeitsgrad nicht so extrem niedrig, wie man es von den meisten Spielen dieser Art (vor allem auf diesem System) gewohnt ist.
Etwas enttäuscht war ich hingegen von Pic-a-Pix Color. Der PS4-Titel, der im Prinzip Picross-Puzzles mit verschiedenfarbigen Blöcken anbietet, stammt von Conceptis - die betreiben im Internet eine nischige, aber wirklich feine Interseite für Fans von Logik-Puzzles. Während man mit den schwierigsten der so im Netz angebotenen Puzzles mehrere Tage lang beschäftigt wäre, orientiert sich die PS4-Adaption aber eher an Nintendos Picross-Umsetzungen. Insbesondere kommt das Spiel mit den selben nicht abstellbaren Hilfsfeatures daher, die schon bei Pokémon Picross dafür gesorgt hatten, dass der Titel schon nach wenigen Tagen wieder von meinem 3DS flog. Conceptis betreibt eine wirklich anspruchsvolle Internetseite für Puzzle-Freaks und verkauft sich mit diesem "Puzzlespaß für die ganze Famlilie" völlig unter Wert.
Nico: In Hyperdimension Neptunia U: Action Unleashed lief ich mit verschiedenen Damen durch drollige Fantasiewelten und verprügelte haufenweise Monster unterschiedlichster Art. Warum ich diesem zugegebenermaßen eher mittelmäßigem Buttongemashe überhaupt elf Stunden meiner Zeit opferte? Keine Ahnung. Das Spiel ist weder spielerisch anspruchsvoll, noch technisch wirklich ansehnlich. Trotzdem habe ich immer einfach weiter gemacht, die nächste Mission erledigt, die nächste Storysequenz durchgeklickt, alle Charaktere ausprobiert. Klar, das Ziel des Spiels ist immer deutlich in den Vordergrund gestellt: So lange und so heftig überall draufhauen, bis sich die Klamotten der Protagonistin auf elegante Art und Weise von ihrem gut gebauten Körper lösen. Bei so einem „Costume Break“ verringert sich zwar die Verteidigung, dafür steigen die Angriffskraft und natürlich auch der Unterhaltungswert ungemein. Die Story des Spiels habe ich jedenfalls durchgejodelt - empfehlen kann ich das Spiel trotzdem nur bedingt.
Ich spiele, nachdem ich von Persona 5 erstmal den Kopf frei kriegen musste, weiterhin immer mal wieder Ys 8 und Knack 2, bei dem ich im letzten Spieldrittel stehe.
auf ys8 hab ich auch ziemlich bock :)
Im moment ist das vor allem Mario odyssey