#Herzhaft: Star-Wars-Spiele
Es gibt unzählige gute Videospiele zur großen Sci-Fi-Saga, obwohl deren Qualität in den letzten Jahren zugegeben doch deutlich nachließ. Auch der von LucasArts durch konstant tolle Arbeit erarbeitete gute Ruf endete quasi mit dem Verkauf der Marke an Disney und der damit einhergehenden alleinigen Verantwortung von EA für neue Star-Wars-Spiele. Ich nehme den internationalen „Star Wars Tag“ nun also als Anlass, um auf drei vielleicht nicht ganz bekannte Titel mit der großen Lizenz hinzuweisen.
Star Wars: Empire at War
Das PC-exklusive Echtzeit-Strategiespiel erschien 2006 und war das vierte Strategiespiel innerhalb des Star-Wars-Universums. Da ich damals großer Fan von Age of Empires, Empire Earth und Star Wars war, sprach mich das Konzept natürlich sofort an. In Empire at War können strategische Schlachten auf Planeten oder im Weltraum ausgetragen werden, was bis heute eher eine Seltenheit in dem Genre darstellt. Die Entwickler von Petroglyph implementierten zahlreiche verschiedene Einheiten und Helden des Imperiums und der Rebellen - zeitlich ist das Spiel zwischen Episode III und Episode IV angesiedelt. Die Kampagne ließ sich mit beiden Fraktionen durchspielen, heutzutage ist das keine Selbstverständlichkeit mehr. Der Modus war als Galaktische Eroberung konzipiert, in der eine Story erzählt wird, die einige lose Enden zwischen den beiden filmischen Episoden aufgreift und verknüpft. Währenddessen rekrutierte ich fleißig Truppen, um erst den Orbit eines Planeten zu erobern und dann eine Bodenoffensive zu starten. So gewann ich System um System für meine Fraktion, bis schließlich die gesamte Galaxis unter der Kontrolle von Imperium oder Rebellen stand.
Spielerisch blieb der Titel schon eher einfach gestrickt: Für jeden Truppentyp gibt es einen entsprechenden Konter, die fünf Technologiestufen schalten nach und nach stärkere Einheiten frei und besonders viele Gebäude ließen sich auch nicht errichten. Im Weltraum gab es sogar nur die Möglichkeit, die eigene Raumbasis auszubauen, dazu kamen einige verteilte Geschütze oder Minen. Dennoch konnte mich die Strategie endlose Stunden unterhalten. Es hatte schon einen gewissen Reiz, mit Darth Vader über die Karte zu marschieren und ganze Panzer mittels einer Fähigkeit zu zerquetschen oder einen Sternenzerstörer aus dem Hyperraum kommend in die kinoreife Schlacht zu stürzen. Denn kinoreif waren vor allem die Raumschlachten - aus diesem Grund konnte ich auch stets in den Kinomodus schalten und das Geschehen aus verschiedenen Kameraperspektiven betrachten. Vor einigen Monaten kam ich dann noch in den Genuss des „Forces of Corruption“ Add-Ons, das dem Spiel viele neue Einheiten und eine ganze Fraktion samt eigener Story hinzufügte. Es wird definitiv nicht mein letzter Ausflug in die Welt von Empire at War gewesen sein.
Star Wars: Battlefront II
Nein, ich meine natürlich nicht den verkappten Lootboxen-Marktplatz aus dem letzten Jahr. 2005 erschien ein Shooter, der für mich eine absolute Offenbarung darstellte. Der originale zweite Teil der Battlefront-Serie dürfte zwar immer noch vielen Spielern bekannt sein, in meinem Herzhaft-Artikel über Star Wars darf er aber einfach nicht fehlen. In dem Ego-, bzw. Third-Person-Shooter (je nach Wahl) gibt es zahlreiche Spielmodi, eine riesige Auswahl an unterschiedlichsten Karten, die auf bekannten Schauplätzen der Filme basieren, ebenfalls eine Galaktische Eroberung und natürlich eine umfangreiche Kampagne. In dieser schlüpfen wir in die Rolle eines Klontrupplers, der im Verlauf der Story erst auf den Seiten der Jedi kämpft und später die mächtigen Ritter auslöschen muss, um dem Imperium die Herrschaft über die Galaxis zu sichern. Da die Perspektive der Klonsoldaten in den Filmen überhaupt keine Rolle spielte, faszinierte mich das Konzept dieses Spieles natürlich umso mehr. Die abwechslungsreichen Missionen und cineastischen Zwischensequenzen trugen zur hohen Klasse der Kampagne bei.
Und als wäre das noch nicht genug, gab es hier auch die bekannten Helden aller vier großen Fraktionen des Universum zu spielen. Zum Release des Titels passend zu Episode III war die immersive Ballerei natürlich der perfekte Zeitvertreib, aber auch in den Jahren danach konnte ich mich dank der zahlreichen Karten und Spielmodi und der aktiven Online-Community mit dem Spiel einfach nicht langweilen. Von der Grafik einmal abgesehen ist das Original dem Reboot also in sämtlichen Punkten überlegen und sollte EA noch einen dritten Teil der Reihe entwickeln, wünsche ich mir wirklich, dass sie sich von diesem starken Stück Software inspirieren lassen. Seit dem 26. April 2018 ist Star Wars: Battlefront II übrigens dank der Abwärtskompatibilität auch auf Xbox One spielbar.
Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith
Hier handelt es offensichtlich um eine reine Versoftung des Abschlusses der zweiten Trilogie, das Spiel erschien ebenfalls 2005 für PlayStation 2, Xbox, Nintendo DS und den Gameboy Advance. Ich besaß die letztgenannte Version, die technisch zwar aus naheliegenden Gründen die schwächste war, dafür aber auch über weniger Content als die anderen Iterationen verfügte. Ha! Der gravierendste Unterschied zwischen Heimkonsolen und Handhelds war hier aber sicherlich, dass das Spiel auf den großen Konsolen ein 3D-Hack-&-Slash war, auf den Handhelds aber ein 2D-Sidescroller. Ironischerweise sehen die Handheld-Versionen heute dank der Pixelgrafik noch besser aus und konnten schon vor 13 Jahren die deutlich höheren Wertungen einfahren. Der Schwertkampf mit den beiden Protagonisten Anakin und Obi-Wan Kenobi ging auf dem GBA nämlich präzise und schnell von der Hand, so ließ sich die Story des Films in einem guten Dutzend Missionen durchaus spaßig nachspielen.
Die Schauplätze aus Episode III dienten als Vorgabe für die 2,5D-Level, in denen man die meiste Zeit gegen verschiedene Arten von Kampfdroiden antreten musste. Aufgelockert von einigen anderen Gameplay-Elemeten konnte mich das Spiel immerhin so gut unterhalten, dass ich die recht kurze Kampagne des Öfteren durchspielte. Dazu verleiteten mich natürlich auch der zweigeteilte Pfad der beiden Protagonisten und der jeweilige Fähigkeitenbaum, der einige Rollenspielelemente in das Beat'em up brachte und spezifische Charaktereigenschaften freischaltete. Zwischen den schlauchigen Leveln gab es immer wieder epische Lichtschwertduelle, etwa als Anakin den Sith Count Dooku (nicht) verhaftete oder als Obi-Wan den keuchenden General Grievous auf Utapau besiegte. Interessierten würde ich also definitiv die Handheld-Version des Spiels empfehlen, wobei es auf Nintendo DS noch eine zusätzliche Mission gibt, in der ein Raumjäger in einer 3D-Sequenz gesteuert wird.
Ansonsten auch Teil 1 und 3 von Rogue Sqaudron. Das war ein cooles Star Wars-Spiel mit Flugsimulation in den Raumschlachten. Schade, dass es nicht fortgesetzt wird.
Meine Nr.1: Star Wars Episode 1: Racer auf dem PC!
Da hatten wir sehr viel Spaß mit und wurde häufig beim Opa gespielt, da er gerade den neuen Aldi-Rechner hatte und die Grafik dort viel besser aussah. :)
Später dann habe ich mir extra eine Voodoo-Karte gekauft, um farbige Lichteffekte in Jedi Knight - Mysteries of the Sith zu genießen. Rückblickend in Summe das teuerste AddOn, dass ich jemals gekauft habe ;)
Überhaupt war Jedi Knight für mich damals eine Offenbahrung! Erstmals selbst ein Lichtschwert in der Hand haben. Böse Sturmtruppen mit einem Macht-Stoß in die allgegenwärtigen Abgründe schubsen! Ein feuchter Traum für jeden StarWars-Fan! Gegenüber der Schulhoflegende "Dark Forces" was Rückblickend betrachtet nichts anderes war als ein Doom im Sturmtruppenkostüm ein gewaltiger Schritt!
KOTOR habe ich leider nie gespielt, da ich damals mit RPGs nichts anfangen konnte!
Am meisten in Erinnerung ist mir jedoch eine Szene aus Dark Forces. Durch Abwasserkanäle schleichend, den Thermaldetonator im Anschlag ... und aufgrund eine "BUH!" des Freundes neben mir am PC vor Schreck vom Stuhl gesprungen! :-)