Angespielt: Sea of Thieves
Aktuell erhalten Vorbesteller sowie Mitglieder des Microsoft-Insider-Programms eine Einladung für eine geschlossene Beta des kooperativen Piratenspiels. Bei Sea of Thieves handelt sich um ein von Rare entwickeltes Online-Multiplayerspiel, welches sich ein Piraten-Setting auf die Fahne geschrieben hat. Aus der Ego-Perpektive übernehmt ihr die Rolle eines Freibeuters und befindet euch zunächst als Mannschaftsmitglied auf einem Piratenschiff. Auf dem offenen Meer lassen sich dann mehrere Inseln erkunden, Schätze erbeuten und andere Schiffe ins Visier nehmen.
In der Beta-Version lassen sich insgesamt drei verschiedene Spielmodi ausprobieren. Ihr habt die Möglichkeit zu viert, zu zweit oder alleine in See zu stechen. Ohne einen Charakter zu erstellen werdet ihr dabei ohne weitere Erklärung direkt ins Spiel geworfen, wo ihr euch auf einer Insel mit verschiedenen Shops und einer Taverne wiederfindet. Nach etwas Erkundung wird euch jedoch schnell klar, dass ihr euch schleunigst auf euren ersten Beutezug begeben solltet: Ohne reichlich Goldmünzen in der Tasche macht das Piratenleben nicht allzu viel Spaß. Dementsprechend geht es von der Insel schnellen Schrittes mit der gesamten Besatzung zum eigenen Schiff. Dort angekommen gibt es so einiges für euch zu erledigen. Segel müssen gesetzt und eingeholt werden, der Anker ausgeworfen und wieder eingeholt werden, das Steuerrad bedient und auch der Ausguck auf dem Mast besetzt werden. Idealerweise übernimmt jedes Mitglied der Schiffscrew eine andere Aufgabe, um für die kommende Erkundungsfahrt bestens gerüstet zu sein.
Entdeckt ihr bei eurer Schiffstour auf hoher See ein anderes Schiff, gilt es schleunigst die Kanonen in Position zu bringen, schließlich liegt der Duft von frischen Goldklunkern in der Luft. In der Folge geht es darum gut zu zielen, denn die Kanonenkugeln sind unter Deck gelagert und müssen mühsam wieder an die Oberfläche gebracht werden. Generell ist das Spiel abseits des comichaften Grafikstils recht realistisch gehalten und das gute Zusammenspiel der Crewmitglieder entscheidet gerade in Seegefechten über Erfolg und Niederlage. Wer hingegen alleine unterwegs ist hat aufgrund eines kleineren Schiffes insgesamt auch weniger Aufgaben zu erledigen. Der Nachteil: Ihr stellt aber auch ein schnelles Opfer für große Schiffe dar. Spielt ihr zu zweit wird hingegen ein Mittelweg eingeschlagen, wenngleich der meiste Spaß langfristig wohl definitiv im Viererteam aufkommen wird. Vor allem dann, wenn ihr eure Crew mit eigenen Freunden oder Bekannten auffüllen könnt.
Abseits der Seegefechte ist das Ziel eines jeden Piraten natürlich das Erbeuten von Schätzen. Diese gilt es auf den vielen über das Meer verteilten Inseln oder durch das Erkunden von alten Schiffswracks zu entdecken. Allerdings sind die meisten dieser Inseln nicht unbewohnt und ihr müsst regelmäßig mit reichlich Gegenwehr rechnen. Manchmal muss ein Rätsel gelöst werden und manchmal müsst ihr einer verfeindeten Crew den Schatz unter der Nase wegschnappen. Schließlich könnten auch andere Piraten von anderen Crews gerade auf Beutezug sein und so kommt es auch auf den Inseln regelmäßig zu spannenden PvP-Gefechten (Spieler-gegen-Spieler). Noch unangenehmer sind jedoch die Piraten, die auch nach dem Tod nicht zur Ruhe kommen. Sie ziehen in Horden als brutale Skelette umher, schießen mit alten Kanonen und tun alles, um euch das Leben schwer zu machen.
Habt ihr euch jedoch durchgekämpft und einen Schatz entdeckt, darf dieser auch prompt ausgegraben und geöffnet werden. So könnt ihr euch mit Goldmünzen und anderen Schmuckstücken eindecken, die ihr später in den eingangs erwähnten Shops und Tavernen ausgeben könnt. Aber Obacht: In einigen vermeintlichen Schatzkisten verbergen sich auch Flüche und ein scheinbar einfacher Beutezug kann zu einem unerwarteten Schiffsleck führen. Im fertigen Spiel soll es darüber hinaus auch noch umfangreichere Quests zu geben, diese haben wir aber in der Beta bislang noch nicht entdecken können.
Dennoch merkt man bereits jetzt, welches Potential sich hinter dem Spielprinzip von Sea of Thieves verbirgt und welchen Spaß das Spiel insbesondere mit mehreren Piratenfreunden bereiten kann. Während ihr alleine auf eurem Kutter recht aufgeschmissen scheint, so entwickelt sich zu viert sehr schnell eine tolle Unterhaltung. Gemeinsam Plündern, andere Schiffe kapern und die Mannschaft eliminieren, auf fremden Inseln umherstreifen, sich den Gefahren stellen und schlussendlich die verborgenen Schätze finden bereitet schon in der Beta sehr viel Freude.
Was hingegen noch nicht ganz soviel Freude bereitet: die Technik. Von Framerateeinbrüchen über nachladende Texturen bis hin zu aufploppenden Objekten wurden wir in der Beta noch mit einigen technischen Mängeln konfrontiert. All das lässt sich in eine Beta allerdings natürlich noch verschmerzen und es bleibt noch genügend Zeit, um diese Fehler zu beseitigen. Denn ansonsten ist das Spiel optisch durchaus gut gelungen, die knackige Comic-Optik weiß zu gefallen. Auch die musikalische Untermalung konnte bereits für einige tolle Momente sorgen und das Piratenflair wird wunderbar eingefangen.
Ausblick:
Möchtegernfreibeuter aufgepasst: Hier kommt etwas auf euch zu, das euch vermutlich eine ganze Weile nicht mehr loslässt. Sea of Thieves ist ein interessantes Erkundungs-Adventure im Piraten-Setting, das ihr am besten mit drei Freunden oder Bekannten gemeinsam in Angriff nehmen solltet. Die Beta lässt auf jedenfall erahnen, welches Potential sich hinter Sea of Thieves verbirgt. Wenn das Spiel in der finalen Version noch ein wenig geschliffen wird und auch abseits der generellen Schatzsuche einige interessante Quests mit üppigen Belohnungen ausgegeben werden, dann könnte Sea of Thieves durchaus zu einem echten Multiplayer-Hit avancieren. Wir behalten den Titel definitiv im Auge.
Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an unser Community-Mitglied GF0P für die freundliche Bereitstellung des Codes für die Closed Beta von Sea of Thieves.