Ein Kommentar zu Nintendo Labo
Dass das Echo zu Nintendo Labo im Internet eher durchwachsen ausfällt, dürfte angesichts einer solch ungewöhnlichen Ankündigung kaum verwundern. Sicherlich hat nach der Ankündigung niemand einen Trailer zu Metroid Prime 4 erwartet, aber einige sind eben doch frustriert darüber, dass Nintendo Ressourcen in ein derartiges Projekt steckt, die man sonst zur Entwicklung klassischer Spielkonzepte verwenden könnte. Vor allem nach der eher enttäuschenden Direct Mini, in der große Neuankündigungen fast komplett ausblieben, ist diese Haltung durchaus nicht unverständlich. Vielleicht noch gefährlicher ist jedoch das Image, das Nintendo der Marke "Switch" mit Labo verpasst. Der Konsolenhersteller konnte sich von seinen Kiddie- und Casual-Images nie erholen - einschlägige Youtuber, die Switch im Gegensatz zu den Produkten von Sony und Microsoft nicht als eine "richtige" Konsole anerkennen wollen, verwenden bis heute Video-Schnipsel aus den Trailern zu 1-2-Switch, wenn sie mal wieder über die Hybrid-Konsole lästern wollen. Diesen Hatern hat Nintendo nun besseres Material geliefert, als sie sich selbst je erträumen könnten.
Erwachsene Spieler richten aber durchaus auch objektive Kritik gegen die Neuankündigung. Ein Stück Software, das sich auf den ersten Blick nicht wirklich von einem sehr günstigen (oder sogar kostenlosen) Handyspiel unterscheiden kann, wird zusammen mit ein paar Bastelbögen aus Kartonage über dem Preis eines Vollpreisspiels verkauft. Auch die Lebensdauer der aus Karton gefertigten Spielgeräte, vor allem wenn sie von Kleinkindern genutzt werden, darf durchaus hinterfragt werden. Für Nintendo hat das jedoch Vorteile: Wenn Labo wirklich einschlägt, dürfte die Gewinnspanne selbst die Entwickler von Clash of Clans oder Candy Crush Saga vor Neid erblassen lassen. Und wenn das Produkt floppt, hat man wenigstens keine großen Summen an Herstellungs- und Entwicklungskosten abschreiben müssen.
Das Marktpotential der Marke sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Wenn Labo im Kinderprogramm richtig beworben wird, wird die Zielgruppe das Preis-Leistungs-Verhältnis oder die Robustheit der Pappspielzeuge wohl kaum hinterfragen, sondern einfach nur "haben wollen". Eltern werden sich vermutlich schon fragen: "Muss das wirklich so teuer sein?", letztendlich aber eben doch nachgeben, wenn sie sich mit 80 Dollar für den Robo-Bausatz ein paar Stunden Ruhe erkaufen können. Zumindest, wenn sie auch dazu bereit sind, noch weitere 320 Dollar für die Konsole auf den Tisch zu legen, sofern sie diese nicht schon besitzen. Vielleicht sollte man sich für dieses Geld dann lieber einen echten Roboter kaufen? Ein Roomba ist nämlich billiger.
Ich habe die Idee gefeiert. Es kam da so eine gewisse Nostalgie in mir hoch. So etwas hätte ich als Kind echt gerne gehabt. Das sieht echt spaßig aus.
Ich meine, hier wurden keine Ressourcen von einem Animal Crossing, Metroid Prime oder Pokémon entzogen. Maximal von 1-2-Switch, aber wer lieber ein 1-2-3-Switch hätte... okay.
Es gibt keinen Grund für die Nicht-Existenz und ist lediglich nur enttäuscht, weil Nintendo keine richtige Direct lieferte. Also, zusammen gefasst: Weil man wieder egoistisch denkt.
Btw. das Argument "nur Pappe" zählt auch nicht, ansonsten kaufe ich jedem sein Geld bzw. billiges Papier für 5€ ab. Ich nehme aber nur die 500€-Scheine an.
Oder überweist mir euer Geld, den Daten haben ja keinerlei Wert/Produktiosnaufwand. ;)
Das Preismodell ist allerdings sehr fragwürdig.
Statt kompletter Sets mit vielen Mini-Spielen hätte ich einfach nur die einzelnen Pappebögen für schmales Geld verkauft und einen Downloadcode für das dazu passende Minispiel beigelegt.
Wenn z.B. das Angelspiel für 10-15€ angeboten werden würde und dann auch die Pappebögen einzeln zum nachkaufen wären (falls mal was kaputt geht oder einfach ein zweites Exemplar benötigt wird z.B. um es anders zu bemalen), fände ich das deutlich besser.
Ich denke mal bei entsprechendem Erfolg werden auch recht schnell die Zubehörhersteller aufspringen und passende Peripherie anbieten.
Dann ist die Angel eben doch aus Plastik und schon von vornherein schön bunt.
Ach und seh ich das richtig, das das Robo-Spiel ganze 5-6 JoyCons (Hände, Füße und Kopf) benötigt?
Nintendo scheint in Richtung STEM zu denken. Ich habe mir den Trailer angeschaut und verstehe die Idee dahinter so, dass sich Kinder produktiv mit der Switch auseinandersetzen können. Konkrete Planung, Gestaltung und Ausführung, kombiniert mit Spiel. Mir schießen gerade dbzgl so viele Ideen durch den Kopf, Konzepte für Bildungseinrichtungen etc., dass ich mir dafür sogar eine Switch kaufen würde. Coding auf der Switch ala Mario Maker, um damit ein Fahrzeug /Roboter zu steuern wäre der Hammer. Dank der vielen Sensoren in den Joycons war da einiges machbar. Eine sehr spannende Entwicklung sehe ich da, von der man nur die Spitze des Eisberges gesehen hat. Die reine Idee dahinter finde ich viel faszinierender als ein neues VR Headset auszuprobieren oder über die Grafikpracht eines neuen AAA Spiels zu bewundern.
Und wenn man erstmal darauf klar kommt, dass da ein "Mini" hinter dem Direkt steht, was in meinen Augen eigentlich schon ganz klar sagt "Hier kommen jetzt nicht die ganz großen Klopper" kann sie natürlich immer noch enttäuschend für einen sein, aber angesichts dessen finde ich dieses enorme Bashing mancher Leute immer noch sehr unnötig xD Vor allem in einem Artikel wie diesem.
Die darunter angeführte objektive Kritik ist nachvollziehbar, den Preis der Konsole etc miteinzufließen lassen zwar nicht, aber rein für sich, sieht der Preis am ersten blick etwas überzogen aus. Jedoch weiß man noch nicht, was wirklich in den Games an sich steckt.
Grds sehe ich hier allerdings ein wirklich nettes und auch bedachtes (Karton statt Plastik, tatsächliches Fördern motorischer Fähigkeiten, nicht nur der Feinmotorik) Spielzeug, welches ich als Kind sicher auch gern gehabt hätte...und mal ehrlich: Den Mech will ich jetzt genauso gern‘ haben.
- Software kostenlos.
- Man schaltet die Minispiele frei, indem man sich im Laden eine Cardboard Box holt.
- Die RC Car Cardbox als Köder gratis jeder Switch beilegen.
Vielleicht ist mein Eindruck völlig falsch, aber aus meiner Sicht kämpft Nintendo immer noch mit dem Ruf, nichts bzw. zu wenig für Vielspieler zu machen. Das konnte 2017 massiv widerlegt werden, aber selbst da gab es noch Unkenrufe, dass das nur in der Anfangangszeit der Switch so sein wird. Diese pessmistischen Vorhersagen haben sich durch die Mini-Direct und Labo jetzt erst mal bestätigt.
Mit "einschlägigen Youtubern" meine ich z.B. Jim Sterling, der Nintendo als "F***headed Toymaker" bezeichnet hat oder The Miller Retort, der doch sowas hatte wie "10 Reasons Why Splatoon is for Babies" und zu dem Schluss kam dass man als Erwachsener lieber Gears of War spielen solle. Selbst wenn man nichts von diesen Leuten hält darf man nicht ignorieren, dass sie sehr viele Zuschauer haben und diese halt beeinflussen. Und durch Labo wird deren Berichterstattung nicht besser.
Der aktuelle Kurs von Nintendo könnte meiner Meinung nach darauf hinauslaufen, dass sich die Wii-Geschichte wiederholt, d.h. dass nach einem sehr erfolgreichen Launch die Software-Verkaufszahlen ins Bodenlose einbrechen.
Soweit man im Trailer sieht benötigt man nur ein Paar Joy Con und zwar am Rucksack den mit der Infrarotkamera und den anderen am Kopf:-)
Ein Grund für meine Skepsis ist auch das bisher eher dünne Switch-Lineup für 2018. Bayonetta 3, Pokemon und Metroid Prime 4 scheinen noch weit weg...Kirby und Yoshi sind halt nicht Mario und Zelda. Und um Pikmin 4 ist irgendwie zu still geworden...
Zudem ist meine persönliche Switch-Wunschliste (immer noch) lang: F-Zero, Luigis Mansion 3, NSMB Switch, Mario Kart 9, Donkey Kong Contry Returns 2, 3D Donkey Kong, Kid Icarus, Star Fox usw. usw.
Hoffentlich hat Big N nicht schon 2017 sein Pulver weitgehend verschossen...Dass meine Wunschliste "ambitioniert" (z.T. unrealistisch) ist weiß ich...den einen oder anderen Titel wünsch ich mir dennoch...Hoffentlich lenkt Nintedo Labo nicht zu sehr von diesen Core-Titeln ab...