Insbesondere das erste Jahr einer jeden neuen Konsole ist von enormer Bedeutung für den weiteren Erfolg - dieses Credo scheint Nintendo bei der Entwicklung und Planung der Nintendo Switch besonders ernst genommen zu haben. Nicht zuletzt sicher auch aufgrund der Erfahrungen in der Wii U-Ära, in der Nintendo dieses Mantra nicht ganz konsequent befolgt hat (Unsere Analyse zur Wii U in fünf Akten).

In einem aktuellen Interview mit dem japanischen Online-Magazine 4Gamer hat Nintendos Yoshiaki Koizumi unter anderem auch ganz konkret Stellung zu Nintendos aktueller Software-Politik bezogen. So erklärte er, dass in der ersten Lebensphase einer neuen Konsole sowohl die Menge an neuer Software als auch die Qualität dieser Software eine große Rolle spielt. Laut Koizumi ist es gerade in dieser Phase elementar, genügend Spiele zu veröffentlichen, die die Kunden schnell verstehen und sie gleichzeitig zufriedenstellen.

So sah es Nintendos Plan vor, die Switch schon im März und nicht erst zum Weihnachtsgeschäft zu veröffentlichen, um den Spielern und Interessenten zunächst die Zeit zu geben, das System selbst zu erleben und kennenzulernen. Zudem hatte jedes einzelne von Nintendo veröffentlichtes Spiel für die Switch ein anderes Ziel, um Elemente der Switch in den Fokus zu stellen. The Legend of Zelda: Breath of the Wild sollte den Spielern das überraschende Gefühl vermitteln, ein Konsolenspiel mit einer herausragenden Qualität und einem riesigen Ausmaß jederzeit und überall spielen zu können. 1-2-Switch wurde hingegen entwickelt, um sämtliche Features der Joy-Cons vorzustellen.

Das Ziel der schnellen Veröffentlichung von Mario Kart 8 Deluxe war es, den Leuten die Idee des Teilen der Controller näherzubringen, während man mit Splatoon 2 den Spaß beim lokalen und Online-Multiplayer in den Fokus stellen wollte. Mit ARMS sollte hingegen gezeigt werden, dass Nintendo auch weiterhin neue und überraschende IPs kreieren kann.

Nintendo soll insgesamt sehr viel Zeit damit verbracht haben, sich genau zu überlegen wann welches Spiel erscheint. Dazu gehören auch die geplanten Releases von Super Mario Odyssey Ende Oktober und des JRPGs Xenoblade Chronicles 2 Anfang Dezember. Laut Nintendo war es sehr schwierig und in den einzelnen Entwicklungsstudios mitunter auch sehr hektisch, all diese Spiele zu den geplanten Terminen zu veröffentlichen. Doch Nintendo hat letztlich alles daran gesetzt, diese Planungen auch genauso umzusetzen.

Auch für das nächste Jahr soll bereits ein fester Plan für die Software-Veröffentlichungen von Nintendo vorliegen, den man ebenso konsequent umsetzen möchte. Das klare Ziel: Ein kontinuierlicher Nachschub an qualitativ hochwertigen Spielen. Yoshiaki Koizumi wollte sich hierbei nicht genauer in die Karten schauen lassen, kündigte aber an, dass Nintendo noch sehr viele IPs im Portfolio hat, die noch auf die Nintendo Switch gebracht werden können und sollen. Einige dieser Spiele kennen wir schon: ein neues Kirby-Spiel, ein neues Yoshi-Spiel im Garn-Look, Metroid Prime 4 und auch ein neuer Pokémon-Titel (vermutlich aber erst im Jahr 2019) sind in der Pipeline.

Darüber hinaus hofft Nintendo in 2018 auf einen weiter ansteigenden Third-Party-Support. So ist sich Nintendo sicher, dass wir im nächsten Jahr viele Third-Party-Entwicklungen sehen werden, die die Möglichkeiten der Switch jeweils auf ihre eigene Art und Weise nutzen werden.

Was sagt ihr zu Nintendos bislang gefahrener Software-Strategie mit Zelda, Mario Kart, Splatoon, einem großen kommenden Super Mario-Abenteuer und Xenoblade Chronicles 2 im ersten Switch-Jahr?

Quelle: 4Gamer via Nintendo Everything