Atari war einmal der Inbegriff des Videospiels, damals, vor dem berühmten Games-Crash der 80er-Jahre. Erst Nintendos NES brachte die Branche wieder auf Trab und verhalf ihr mit zu der Stärke, die sie heute innehat. Atari ist im Laufe der Jahrzehnte buchstäblich unter die Räder gekommen und heute kaum noch mehr als eine Markenhülle. Das Unternehmen Atari gibt es längst nicht mehr, die Markenrechte liegen mittlerweile unter anderem beim französischen Publisher Infogrames - auch dort wackeln die Finanzen seit der Insolvenz von 2013 allerdings gehörig. Und außer ein paar Auftragsentwicklungen, Mobile-Titeln und Online-Casino-Projekten hat die sogenannte Atari SA nichts vorzuweisen.

Vor ein paar Wochen machte Atari aber wieder von sich reden; mit einem mysteriösen Trailer einer sogenannten Ataribox. Schnell begannen Retro-Enthusiasten weltweit zu spekulieren - doch erst jetzt lässt sich Atari etwas tiefer in die Karten schauen und zeigt das Design, das wir mit den Bildern in dieser Story mit euch teilen. Man wolle den kleinen Kasten demnach in unterschiedlichen Konfigurationen auf den Markt bringen, die mit Holz- und Metallelementen an das Design der Retro-Produkte erinnern soll.

Die Ataribox soll sowohl alten Retro-Content als auch "moderne" Spiele abspielen. Das spricht, wenn auch nicht offiziell angekündigt, tendenziell für eine Android-basierte Spielekonsole mit eingebauten Emulatoren für alte Spieleklassiker. Denn ein ernsthaftes Plattform-Geschäftsmodell wird das wirtschaftlich schwache Atari nicht ernsthaft stemmen wollen, geschweige denn können.

Dafür spricht auch, dass die Geschäftsführung sich dafür ausgesprochen hat, die Ataribox zunächst über ein Crowdfunding finanzieren zu wollen. Fans sollen also das Risiko eines Flops tragen, nicht das Unternehmen selbst. Wann die Ataribox erscheint, wann das Crowdfunding beginnt und welche Spiele die kleine Box dann abspielt - alle diese Fragen bleiben vorerst unbeantwortet.