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Nintendos Quality of Life doch noch am Leben?

Von Tim Herrmann am 19.05.2016

Nintendos Quality of Life-Offensive liegt offiziell auf Eis. Änderungen an der Firmensatzung lassen aber vermuten, dass das Thema doch noch nicht ganz abgeschrieben ist.

Die neue Satzung steht in Zusammenhang mit einer neuen Organisation bei Nintendo. Auf seiner vergangenen Investorenkonferenz hat Nintendo Änderungen an seiner Corporate Governance verkündet, die unter anderem ein Komitee unabhängiger Wirtschaftsprüfer und Revisoren umfasst. In diesem Zuge hat das Unternehmen jetzt auch Änderungen an seiner Satzung angekündigt, die auf der Jahreshauptversammlung im Juni diskutiert und beschlossen werden sollen. Die Satzung ist ein Dokument, das zum Beispiel potenziellen Investoren offenlegt, was der wirtschaftliche Zweck des Unternehmens ist und wie es sich organisiert.

Die meisten Änderungen an der Satzung sind von geringer Bedeutung für Spieler, oder sie sind gar nicht neu. Neben der Herstellung und dem Vertrieb von Software gibt Nintendo dort das Betreiben von Restaurants und Unterhaltungsetablissments sowie die Vermarktung geistigen Eigentums (also: der eigenen Marken) als Geschäftsaktivitäten an.

Vor allem eine Überarbeitung sticht jedoch ins Auge. In die Liste der Produkte, die Nintendo herzustellen gedenkt, nimmt das Unternehmen jetzt auch "medizinische Gerätschaften und Gesundheitszubehör" auf.

Das steht in Zusammenhang mit der 2013 noch unter dem damaligen Präsidenten Iwata angekündigten Quality of Life-Offensive. Im Rahmen dieser Initiative wollte Nintendo sein Geschäftsmodell erweitern und neben dem klassischen Spielebusiness auch Geräte anbieten, die auf unterschiedliche Art und Weise die Lebensqualität von Menschen verbessern - und dabei keine klassischen Spielekonsolen sind. Als erste Idee wollte Nintendo in Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen ResMed einen kontaktlosen Schlafsensor anbieten.

Im vergangenen Jahr wurde die Initiative allerdings aus verschiedenen Gründen vorerst eingestellt. Der Tod Satoru Iwatas spielte dabei ebenso eine Rolle wie die Zahl der anderen Themen, mit denen Nintendo sich dringlicher beschäftigen musste - vor allem mit der Vermarktung der eigenen Marken und der Vorbereitung des NX-Launches.

Die Veränderung der Satzung deutet nun darauf hin, dass Nintendo langfristig weiterhin Potenzial in der Idee sieht und sie noch nicht endgültig abgeschrieben hat. Quality of Life könnte das internationale Publikum also noch einmal beschäftigen.

Quelle: Nintendo IR

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3 Kommentare:
Tobsen)
Tobsen
Am 19.05.2016 um 19:06
Cool, da freue ich mich sehr drauf! Solange der Schlafsensor episch wird, kann NX ruhig floppen. Evtl lässt sich QoL sogar mit Miitomo verknüpfen: Für jede erfolgreich durchgeschlafen REM-Pase gibts 5 Nintendo-Coins. Für die Spieler wär's klasse!
ÖinkÖink)
ÖinkÖink
Am 19.05.2016 um 19:59
An sich eigentlich eine gute Idee, denn genau dahin gehört dieser ganze Spaß mit Balanceboard & Co! Das war doch schon so'n QOL-Produkt, wenn man es genauer betrachtet. Es hat auch guten Absatz gefunden aber mit Gaming hatte das ganze leider weniger zu tun, also noch mal so'ne Hybrid aus Gaming und Fitness Konsole brauch ich nicht. ;-P
Retrogamer_alias_Papa)
Retrogamer_alias_Papa
Am 19.05.2016 um 21:44
Was??? Restaurants??? Habe ich noch was verpasst?
KonoeA.Mercury)
KonoeA.Mercury
Am 20.05.2016 um 08:17
Stundenhotels von Nintendo?
Belphegor)
Belphegor
Am 20.05.2016 um 10:18
Es hab auch mal ne Taxi-Kette von Nintendo. Videospiele sind eher etwas sehr Neues von Ihnen.
GF0P)
GF0P
Am 20.05.2016 um 12:35
Jup - Stundenhotels! Und die Hosts und Hostessen dort tragen Cosplay-Kostüme von Link, Shulk, Rosalina, Peach, Zelda etc...
Ist ein DonkeyKong-Fetischist eigentlich ein Sodomist?
Belphegor)
Belphegor
Am 20.05.2016 um 22:38
Ähhhhm NEIN! Das war lange vor den Einstieg ins Videospielbusiness ergo gab es da noch nicht deine erwähnten IPs. Im übrigen hat sich Nintendo auch schon in den 70ern an Lego-ähnlichen Bausätzen versucht. Mittlerweile muss man sich fragen: was hat Nintendo noch nicht gemacht ;-)))