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Die besten Songs aus Final Fantasy von Nobuo Uematsu

Von Lars Peterke am 28.04.2017
Warum dies so ist, darf in erster Linie einer einzigen Person zugeschrieben werden: Nobuo Uematsu. Der 1959 geborene Japaner brachte sich mit elf Jahren selbst das Klavierspielen bei und komponierte später erste Melodien für Werbespots, bevor mit 26 Square auf ihn aufmerksam wurde. Der Rest ist Geschichte. Heute wird Uematsu zu den einflussreichsten Videospiel-Komponisten aller Zeiten gezählt und steht damit in einer Reihe mit anderen Größen wie etwa Koji Kondo. Uematsus Musik wird inzwischen regelmäßig auf abendfüllenden Konzertveranstaltungen von großen Orchestern gespielt, allen voran natürlich seine Werke aus den verschiedenen Titeln aus Final Fantasy. Wir haben uns für euch durch zahllose Soundtracks gewühlt und zeigen euch einige von Nobuos schönsten Werken.

Theme (Final Fantasy)

Jeder fängt einmal irgendwo an. Bei Nobuo Uematsu war es neben einigen Kompositionen für eher unbekannte Square-Produktionen wie “Genesis” die Musik zu Final Fantasy. Das Spiel wurde ein Hit und ist unabdingbar mit dieser Melodie verknüpft. Über die letzten 30 Jahre hinweg wurde die Titelmelodie unzählige Mal neu arrangiert und orchestriert.

Theme Of Love (Final Fantasy IV)

Der vierte Ableger von Final Fantasy war der erste Titel, der für das Super Nintendo erschien. Durch den großen Techniksprung war es nun möglich wesentlich komplexere Handlungen zu erzählen und diese auch audiovisuell viel greifbarer zu machen. Eine Sache die Uematsu mit seinem Theme Of Love seinerzeit bestens gelang.

Dancing Mad (Final Fantasy VI)

Es gibt Bosskampf-Melodien und es gibt DIE Boss-Kampf-Melodien. Der Song “Dancing Mad” aus dem letzten Final Fantasy für das SNES gehört definitiv zur zweiten Kategorie. Mit einer Länge von unfassbaren 17 Minuten und 39 Sekunden untermalt er den finalen Bosskampf gegen Kefka und pumpt mit treibenden Orgelmelodien und Chorgesängen gehörig Adrenalin durch den Körper des Spielers. Dabei wird das Arrangement des Songs mehrmals gekippt, um die vier Phasen des Endkampfes zu begleiten.

Aerith’s Theme (Final Fantasy VII)

Nach über 20 Jahren sei der Spoiler gestattet: als im ersten Climax am Ende von CD 1 von Final Fantasy VII (der erste Titel für Sonys PlayStation) Bösewicht Sephiroth Aerith tötet, reißt er damit unzähligen Spielern bei lebendigem Leibe das Herz raus. Warum der Moment zu den emotionalsten Story-Momenten in einem Videospiel überhaupt zählt, ist neben der für damalige Verhältnisse bahnbrechenden Inszenierung insbesondere dem Theme zu verdanken, dass Uematsu einst für das Blumenmädchen aus Midgard schrieb.

One-Winged Angel (Final Fantasy VII)

Wir bleiben bei Final Fantasy VII, welches in der Reihe als besonderer Meilenstein heraussticht. Zudem war der siebte Teil das erste Final Fantasy mit einem Europa-Release. So durften Spieler aus aller Welt einen der bis heute wohl populärsten Videospiel-Antagonisten kennenlernen: Sephiroth.Spätestens wenn Chorgesänge die Textzeilen “Estuans interius ira vehementi, Sephiroth” (Burning inside with violent anger, Sepiroth) verkünden, ist klar: dieser Typ geht über Leichen. Auf Grund seines opulenten Arrangements ist der Song Stammkast auf Konzertabenden, wie etwa hier bei der Distant Worlds Celebration.

Liberti Fatali (Final Fantasy VIII)

Seit der “Bombing Mission” aus Final Fantasy VII gönnte man sich üblicherweise immer eine opulent inszenierte Eröffnungssequenz, um den Spieler auf das kommende Abenteuer einzustimmen. Besonders gelungen ist dabei das Intro zu Final Fantasy VIII. Untermalt wird es von “Liberti Fatali”. Auch bei diesem Song greift Uematsu auf die komplette Bandbreite eines Orchesters zurück und setzt dabei direkt den Ton für den allgemein eher düsteren Soundtrack des achten Serienablegers.

Don’t Be Afraid (Final Fantasy VIII)

Was wäre ein gutes JRPG ohne ein treibendes Battle-Theme? Für Uematsu eine Fingerübung, immerhin belaufen sich seine Einflüsse nicht nur auf eher klassische Symphonien, sondern umspannen auch nicht so artverwandte Musikrichtungen wie etwa Heavy Metal. Neben dem sehr elektronischen “The Man With The Machine Gun” überzeugt besonders Don’t Be Afraid”. Der Song kommt in den Standardkämpfen zum Einsatz und ist auch nach dem tausendsten Durchlauf immer noch nicht langweilig.

A Place To Call Home (Final Fantasy IX)

Für den neunten und letzten PlayStation-Ableger von Final Fantasy entschied man sich für ein eher mittelalterliches Setting. Bereits das Titel-Theme “A Place To Call Home” greift dies mit einer völlig anderen und ungewohnten Instrumentierung auf. Uematsu tobt sich hier vorrangig mit Einflüssen aus keltischer und irischer Musik aus, von der er nach eigenen Angaben ein sehr großer Fan ist.

To Zanarkand (Final Fantasy X

Mit Final Fantasy X erschien 2001 endlich das erste Final Fantasy für die PlayStation 2. Man mag vermuten, dass mit jedem neuen Final Fantasy der Grad an Bombast ansteigt, doch Uematsu vermag es hier mit einer besonderen Leichtigkeit die Spiele mit seiner Klanguntermalung auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. So auch mit diesem wunderschönen reduzierten Piano-Stück. Die Melodie erklingt in den Ruinen der namensgebenden Stadt Zanarkand und fungiert daneben auch als Hauptstück von Final Fantasy X.

Clash On The Big Bridge (Final Fantasy V)

Ein weiteres herausstechendes Battle-Theme ist “Clash On The Big Bridge”. Die Hook ist eine Melodie für die Ewigkeit. So ist es kaum verwunderlich, dass die Komposition sich immer wieder in andere Ableger von Final Fantasy hineingeschlichen hat. So ist sie unter Anderem auch in Final Fantasy XIII-2 und Final Fantasy XV zu hören, bei denen Uematsu jedoch nicht als Komponist tätig war. Doch auch Uematsu selbst hat das Stück nochmal aus der Schublade geholt. 2003 veröffentlichte er das Debutalbum seiner Melodic Metal Band “The Black Mages”, mit der er Stücke aus Final Fantasy im breitbeinigen Rock-Gewand und mit ausufernden Keyboard-Parts neu inszenierte.

Solltet ihr nach einigen dieser Songs Lust auf mehr bekommen haben, so könnt ihr bereits in der kommenden Woche Abhilfe schaffen: am Samstag den 6. Mai gastiert die Konzertreihe “Distant Worlds: Music from Final Fantasy” in Düsseldorf. Auf dem abendfüllenden Konzertspektakel werden diverse Arrangements aus über 30 Jahren Final Fantasy von einem kompletten Orchester aufgeführt. Via Eventim sind noch Karten für das Event erhältlich.

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1 Kommentar:
Hakuo)
Hakuo
Am 28.04.2017 um 11:27
Neben der Titelmelodie von Final Fantasy 14 "Prelude" ist "To Zanarkand" mit Abstand mein liebstes Stück aus der kompletten Reihe. Das Introvideo und auch die dazugehörigen Szenen im eigentlichen Spiel passen einfach wie die Faust aufs auge
Samus_Aran)
Samus_Aran
Am 28.04.2017 um 13:21
Das Intro von FF IV war tatsächlich auf meiner Shortlist. Falls man diesen Artikel auf eine Top 20 erweitern würde wäre es definitiv mit drin, genauso wie Bombing Mission, Frontier Village Dali oder Cosmo Canyon.