Test

Mario Sports Superstars

Von Deniz Üresin am 09.03.2017

Mario Sports Superstars heißt die neue Sportspielsammlung mit dem vielseitigen, fitten Klempner und erscheint exklusiv für die Nintendo-3DS-Familie. In fünf verschiedenen Disziplinen messen sich der schnurrbärtige Allrounder und über 15 weitere bekannte Gesichter aus dem Pilz-Königreich wie Rosalina, Buu Huu oder Waluigi, der weiterhin nur in Mario-Spinoffs zu existieren scheint. An Aktivitäten stehen Fußball, Tennis, Golf, Baseball und als einziger Neuling im Mario-Sport-Universum Reiten  zur Auswahl. Einen Storymodus sucht man vergebens, hat man sich für eine Sportart entschieden, kann man entweder in Cups unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade gegen CPUs um einen Pokal kämpfen, Trainingseinheiten absolvieren oder sich im Multiplayer on- oder offline austoben. Doch wie spielen sich die einzelnen Sportarten und welchen Umfang können sich Solospieler erhoffen?

Kurz und knackig

Mario Sports Superstars ist auf Multiplayer ausgelegt, wie viele Party- und Sport-Spinoffs aus dem Mario-Universum zuvor auch schon. Trotz der fehlenden Kampagne können Singleplayer aber natürlich auch allein ins Feld ziehen. Vier Turniere wollen in jeder Sportart bezwungen werden, wobei jedes Turnier aus drei Spielen besteht, die entweder alle gewonnen werden müssen oder bei der man im Falle von Reiten am Ende mit der höchsten Punktzahl aufwarten muss, um den begehrten Goldpokal zu ergattern. Eine Niederlage hat übrigens kaum Konsequenzen: Verliert man eines der Matches, muss man nicht von vorne starten, sondern kann das aktuelle Spiel einfach beliebig oft wiederholen, bis man gewonnen hat. Der erste Cup ist dabei in allen Fällen sehr einfach und kann als „Aufwärmphase“ interpretiert werden, bei der man sich mit der Spielmechanik vertraut macht. In den vorletzten und letzten Cups hingegen geht es teilweise sehr heftig zu, da die Gegner auf diesen Schwierigkeitsgraden deutlich höhere Trefferquoten erzielen und aggressiver vorgehen. 

Wer seine Techniken weiter verfeinern will, kann sich im Trainingsmodus dem Ringeschießen oder ähnlichen Aktivitäten widmen. In der Tennis-Version des Ringeschießens tauchen beispielsweise Ringe auf der gegnerischen Platzhälfte auf, von denen in einer bestimmten Zeit so viele wie möglich durch gezielte Schläge getroffen werden sollen.

Ran an den Ball

Die meisten Sportarten in Mario Sports Superstars dürften sich für Veteranen in dem Genre sehr vertraut anfühlen. Gerade die Spielmechaniken der Sportarten Tennis und Golf sind direkt aus den beiden 3DS-Ablegern Mario Tennis Open und Mario Golf World Tour entnommen, sodass man sie als Ports der Spiele mit etwas gekürztem Umfang bezeichnen könnte.

In Tennis sind dabei die Superschläge, die man durch Drücken der angezeigten Tasten ausführen kann, von großer Bedeutung für den Sieg, da die Gegner normal getroffene Bälle in den meisten Fällen erwischen oder sogar mit eigenen Superschlägen kontern, die schneller sind oder unvorhersehbare Flugmuster beschreiben.

Für ein erfolgreiches Golfspiel sind neben der Kenntnis der Umgebung und der Richtung und Stärke des Windes auch die Wahl des richtigen Schlägers und manuelle Techniken, mit denen man dem Ball einen Spin verpassen kann, unabdingbar.

Baseball spielt sich etwas anders als in beispielsweise Super Sluggers für die Wii (welches nie in Europa erschien). Als Pitcher wählt man Wurftechnik und Ziel des Wurfes aus, während die Präzision durch Drücken der richtigen Taste im richtigen Moment erhöht wird. Als Batter wählt man lediglich die grobe Richtung seines Schlägers und schlägt dann mit Druck auf A für starke, weit fliegende Schläge oder B für schwächere, aber präzisere Schläge im richtigen Zeitpunkt. Über das Feld rennen die Figuren komplett eigenständig, wobei die computergesteuerten Charaktere glücklicherweise recht realistisch einschätzen können, ob sie es noch zur nächsten Base schaffen oder nicht. Sind sie allerdings zu zimperlich, kann man sie mit Druck auf A dazu zwingen, den Sprint zur nächsten Base zu versuchen. Auf das Fangen und Zuwerfen der Bälle hat der Spieler allerdings keinen Einfluss, er kann lediglich die Taktik vorgeben und die Positionen einzelner Figuren vertauschen.

Auch im Fußball hat sich einiges getan und die chaotischen, brutalen Spiele der Smash-Football-Reihe gehören der Vergangenheit an. Fußball in Mario Sports Superstars ist so realistisch, wie man es einem Mario-Sportspiel noch zumuten kann, ganz ohne übertriebene Angriffe oder Items kommt das Spiel daher und lediglich der Superschuss ist geblieben, der allerdings kein Torgarant ist, sondern überlegt eingesetzt werden will. Die KI der Fußballer-Kollegen ist leider nicht so gelungen wie beim Baseball, sodass es öfter vorkommt, dass Mannschaftskameraden, die gerade nicht vom Spieler gesteuert werden, einem den Ball führenden Gegner ausweichen oder vor ihm wegrennen, anstatt ihn anzugreifen. Eine Mannschaft besteht außer dem Kapitän und dem Vizekapitän noch aus einer Gruppe generischer Genossen oder Gegner aus dem Pilzkönigreich, sprich Gumbas, Toads oder dergleichen. Diese können auch gesteuert werden, aber keine Superschüsse ausführen wie die A-Promis. Das Spiel ist natürlich kein Fifa, aber eben doch ein relativ realistisches Fußballspiel mit Eckbällen, Abseits und allem, was dazugehört und neben dem Reiten eines der komplexeren Spiele der Sammlung.  

My Little Pony

Im Reitspiel gilt es, aus einem aus drei Runden bestehenden Pferderennen als Sieger hervorzugehen. Dabei kann das Pferd mit dem Circle Pad gelenkt werden, mit Druck auf A über Hindernisse springen und mit Druck auf B beschleunigen, solange die Beschleunigungsleiste noch nicht geleert ist. Diese lässt sich durch das Aufsammeln auf der Strecke liegender Karotten füllen. Ebenfalls auf den Rennwegen verteilt finden sich Sterne, die man für einen Extraboost sammeln kann. Gerade in diesem Modus fällt auf, dass Mario Sports Superstars zu einem der grafisch besseren 3DS-Titeln zählt. Der kompakte Italiener im Blaumann und seine Kontrahenten galoppieren in Windeseile an schönen Blumenwiesen, gefährlich anmutenden Klippen und romantischen Sonnenuntergängen vorbei. Der 3D-Modus kommt beim Reiten auch am ehesten zur Geltung und trägt positiv zum Spielgefühl bei.

Die Pferde, auf denen man in diesem Spiel reitet, werden übrigens vom Spieler selbst erstellt und benannt. Man kann mehrere Pferde besitzen und muss sich auch um diese kümmern, wenn man gute Ergebnisse erzielen möchte. So kann man im Stall sein Pferd bürsten, füttern oder mit Accessoires ausstatten. Dabei haben die Reittiere alle ihren eigenen Kopf, bevorzugen unterschiedliche Speisen und haben alle ihre eigene Stelle, an der sie am liebsten gestreichelt werden. Der Grundstein für "Nintenhorses" ist also gelegt.

Außerdem kann man während eines Ausritts die Wiese vor dem Stall sowie die Parcours inspizieren, die in den Rennen verwendet werden. Dabei lassen sich verschiedene Futtersorten, Geld oder Accessoires finden. 

Wiederspielwert?

Apropos Geld: Münzen können sportartenübergreifend gewonnen werden, beispielsweise durch erfolgreiches Abschließen eines Cups oder einer Trainingseinheit. Mit diesen Münzen lässt sich allerdings nur eine einzige Sache kaufen: Ein Boosterpack. Denn Mario Sports Superstars bietet auch Sammlern eine willkommene Beschäftigung. Insgesamt 324 verschiedene Sammelkarten mit Mario-Sports-Motiven gibt es in dem Spiel, die keinen weiteren Zweck erfüllen als sich in der Sammlung zu befinden und schön auszusehen. An die Karten kommt man ausschließlich durch das Kaufen von Boosterpacks mit im Spiel verdienten Geld. Doppelte Karten werden dabei zur Seite gelegt und 100 davon lassen sich gegen ein frisches Boosterpack mit 3 Karten eintauschen. Auch amiibo können verwendet werden, um gratis an Boosterpacks zu kommen, allerdings funktioniert das nur dreimal pro Tag.

Extra für das Spiel hergestellte amiibo-Karten können übrigens auch für ein Minispiel verwendet werden, allerdings konnte diese Funktion nicht getestet werden, da dem Testmuster keine Karten beigefügt waren. Ansonsten gilt es für Komplettionisten in dem Spiel, wie bereits erwähnt, alle Goldpokale zu holen, die Trainings abzuschließen und (in jeder Sportart separat) zwei Geheimcharaktere freizuschalten. Mehr Spielspaß mit Freunden bietet dann der Mulitplayer, der sowohl off- als auch online funktioniert, wobei man im Gegensatz zu Mario Tennis Ultra Smash auf Wii U gnädigerweise auch aussuchen darf, ob man online gegen Freunde oder Fremde spielt.

Zur Technik seien ebenfalls ein paar Worte gesagt: Das Spiel sieht Mario-typisch bunt und gut aus und läuft, auch mit eingeschaltetem 3D, zumindest auf dem New 3DS, auf dem das Spiel getestet wurde, flüssig. Der Soundtrack erfüllt seinen Zweck, bietet aber kaum Ohrwurmpotenzial.

Fazit:

Mario Sports Superstars ist eine gelungene Sportspielesammlung im Mario-Universum, die mit ihren fünf Sportarten, den Cups und Trainingsmodi, verschiedenen Charakteren mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen (Bowser ist wie immer langsam, aber stark, während Peach schwächer, aber agiler ist und Mario ist typischerweise ein Allrounder), einem integrierten Sammelkartensystem und einem tollen Multiplayermodus punktet. Die Tennis- und Golf-Modi bieten allerdings nichts neues, im Fußball geht es deutlich weniger rasant und ausgeflippt zu wie gewohnt und im Baseball hat man abseits vom Pitchen und Batten kaum Kontrolle über das Geschehen. Das Reitspiel wird durch den Stall aufgewertet, dessen Funktionen allerdings nicht alle Zielgruppen ansprechen dürften.

Mit vier Cups pro Sportart hat man keine große Kampagne vor sich, sodass sich Solospieler, die dazu noch nicht viel mit den nur für Deko- und Sammlerzwecke existierenden Sammelkarten anfangen können, recht schnell langweilen dürften. Bis dahin bietet Mario Sports Superstars aber ordentliches Gameplay über einem vielleicht befürchteten Minispielniveau.

Unsere Wertung:
7.0
Deniz Üresin meint: "Mario Sports Superstars ist eine klassische Sportspielsammlung, die kurzen Spaß im Singleplayer und viel Spaß im Multiplayer verspricht. "
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4 Kommentare:
Farbi11)
Farbi11
Am 09.03.2017 um 09:24
Klingt so, als würde man damit keinen Fehler machen.
Tobsen)
Tobsen
Am 09.03.2017 um 10:14
Ein schöner Test, allerdings hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Direkt im ersten Satz steht: "Die Nintendo Switch und The Legend of Zelda: Breath of the Wild sind zwar derzeit in aller Munde [...]", richtig muss es aber lauten 'Der Nintendo Switch'. Bitte achtet in Zukunft doch auf den Einsatz des korrekten Artikels. Danke!
actioneichhorn)
actioneichhorn
Am 09.03.2017 um 11:05
der nes, der snes, der 64, der gamecube, die wii, die wiiu und jetzt DER Nintendo Switch? Belege?
the_Metroid_one)
the_Metroid_one
Am 09.03.2017 um 12:27
Siehe Switch Thread ;-)
Shanjjx)
Shanjjx
Am 09.03.2017 um 16:43
FALSCH es ist "DIE"..selbst bei nintendo direkt.."Die Nintendo Switch-Konsole passt sich deiner Situation an, damit du trotz der täglichen Hektik die Spiele spielen kannst, die du spielen willst."
Quelle: https://www.nintendo.de/Nintendo-Switch/Nintendo-Switch-1148779.html

#sonstkeinhobby
MrMatschi)
MrMatschi
Am 09.03.2017 um 18:00
@ actioneichhorn:
Die offizielle Seite von Nintendo spricht immer noch für NES, SNES und Nintendo 64 in der neutralen Form... ;) Also: "DAS" wäre da korrekt! ;)
the_Metroid_one)
the_Metroid_one
Am 09.03.2017 um 20:23
@shanjx
Schwachsinn! Da wird das "die" für "die Konsole" benutzt.
Shanjjx)
Shanjjx
Am 09.03.2017 um 20:43
@unwissender

Anscheinend hast du eine lese rechtschreibschwäche..:/
the_Metroid_one)
the_Metroid_one
Am 09.03.2017 um 21:39
Wer ist mit "unwissender" gemeint?
Der R)
Der R
Am 09.03.2017 um 23:56
Ich bin für Das SNES, Das N64, Der Gamecube, Die Wii, Die Wii U, Die Switch ^^
the_Metroid_one)
the_Metroid_one
Am 09.03.2017 um 12:24
Klingt ganz passabel. Vielleicht hole ich es später mal.
Tobsen)
Tobsen
Am 09.03.2017 um 20:11
@Shanjjx: Das 'die' deines Beispiels bezieht sich auf den hinteren Teil des, durch die Bindestrichkopplung entstandene, Kompositums 'Switch-Konsole'. Im Deutschen regiert stets der hinten stehende Wort eines Kompositum den Artikel selbigens. Vgl.: 'Autotür'. -> das Auto, die Tür -> die Autotür. So verhält es sich auch bei 'Switch-Konsole'. -> der Switch, die Konsole -> die Switch-Konsole.
Wird 'Switch' einzeln genutzt, brauchen wir den Artikel 'der'.
Der R)
Der R
Am 09.03.2017 um 23:57
und aus welchem Grund "Der" ? ...Der Gerät oder was? :D
the_Metroid_one)
the_Metroid_one
Am 10.03.2017 um 01:53
Weil Switch in diesem Zusammenhang ein neues Wort ist, der Artikel daher frei erfunden werden kann.
Shanjjx)
Shanjjx
Am 10.03.2017 um 13:56
@unwissende

Laut Nintendo Deutschland wo ich arbeite, ist es DIE Switch.

Danke and out.
the_Metroid_one)
the_Metroid_one
Am 10.03.2017 um 14:19
Klar. Wenn es keine Argumente gibt kommt immer so ein Mist...