Skylanders SuperChargers
Für die einen ist es wertloser Krempel
der nur einstaubt, für die anderen die ganz große Sammelleidenschaft.
Die Rede ist von Toy-to-Life-Figuren, die in Videospielen eine immer
größere Bedeutung erlangt haben. Was für Nintendo die amiibos sind, ist
bei Activision die Skylanders-Serie. Hierzu erschienen bereits diverse
Titel, die auch Nintendos Systeme nicht ausgelassen haben. Der neueste
Ableger hört auf den klangvollen Namen „Skylanders SuperChargers“ und
beinhaltet eine interessante Neuerung. Erstmalig bekommt Nintendo nicht
nur eigene Skylanders-Figuren spendiert, diesmal lassen sie sich sogar
zum amiibo umfunktionieren. In unserem Testlabor landete so die
Skylanders-Ausgabe von Donkey Kong und wir haben den Affen auf seiner
Reise durch das SuperChargers-Universum begleitet.
SuperChargers gegen Kaos
Aber zunächst einmal etwas Geschichtsunterricht. Oberfiesling Kaos beansprucht sämtliche Portale der Skylands-Welt für sich. Dieses Unterfangen will er mit seiner neuen Waffe, der Unheilstation, bewerkstelligen. Doch gerade als Skyland dem Untergang geweiht scheint, raufen sich die SuperChargers zusammen, um mit ihren unterschiedlichen Fahrzeugen und Vehikeln dem Unhold Einhalt zu gebieten. Einer dieser Helden ist Donkey Kong, der einen coolen Gastauftritt spendiert bekommen hat. In anderen Nintendo-Versionen ist hingegen Mario-Widersacher Bowser zu Gast.
Das Spielprinzip lässt sich am einfachsten mit einer Mischung aus Hack’n’Sly und Funracer beschreiben. So gibt es diverse Adventure-Passagen, die Fans bereits aus den Vorgängern kennen. Die große Neuerung bilden hingegen die unterschiedlichen Fahrzeuge, von den es mehr als 20 zu entdecken gibt. Die einzelnen Abschnitte werden in einer relativ linearen 3D-Welt abgeklappert und allerhand auffindbare Boni, wie beispielsweise Sammelkarten, eingesackt. Diese werden für ein implementiertes Kartenspiel verwendet. Deutlich aufregender sind da schon die Fahrabschnitte. Doch genau hier schlägt das Prinzip des Skylanders-Franchise zu – und das nicht nur im positiven Sinne. Zwar sind die Rennstrecken spannend und anspruchsvoll gestaltet, jedoch benötigt man doch so einige (seperat erhältliche) Figuren, um wirklich alle Strecken erleben zu dürfen.
Nicht wirklich komplett
Keine Angst, mit dem Starterpaket lässt sich das komplette Spiel durchspielen. Leider verpasst man dann die Wege in der Luft oder im Wasser und bekommt lediglich die alternativen Landrouten geboten. Dadurch fühlt sich das Spiel nicht vollständig an und der Spieler wird bereits früh zu einem Kauf weiterer Figuren gedrängt. Doch auch die Bodenfahrzeuge haben ihre Vorzüge und machen wirklich Spaß. So dürfen diese im Laufe der Zeit verbessert werden, um euer Fahrzeug schneller, wendiger und stabiler zu machen.
Im Hinblick auf die Spielmodi wurde ebenfalls richtig rangeklotzt. Wer statt des Abenteuermodus lieber die Rennen fährt, bekommt das im Hauptmenü auch geboten. Besonders lobenswert: Das Ganze funktioniert auch online. Weniger schön: Auch hier ist das typische Toy-to-Life-Prinzip wieder omnipräsent. Mit dem Starterpaket lassen sich nur wenige aller insgesamt verfügbaren Strecken spielen. Weitere Figuren schalten entsprechend neue Strecken frei.
Technisch ist Skylanders SuperChargers wie immer grundsolide und erlaubt sich keine groben Schnitzer. Die optische Aufmachung gefällt, die Musik passt und die Steuerung klappt tadellos. Ob Adventure-Passagen oder Rennabschnitte – man behält stets die Kontrolle und ist Herr der Lage. Lediglich die Kamera wird wegen der festen Position nicht jedem zusagen und ist hin und wieder unvorteilhaft. Außerdem sind die tollen Dialoge positiv zu erwähnen, die von einer nahezu perfekten Synchronisation flankiert werden. Zudem lobend zu erwähnen: Die Onlineperformance war während unserer Tests stets einwandfrei. Gut so!
FAZIT:
Skylanders SuperChargers ist ein routinierter, gelungener Genremix geworden. Die Abwechslung zwischen Abenteuer und Rennspaß ist stets gegeben und lockert das Spielgeschehen immer wieder auf. Dazu sind die verschiedenen Rennspielpassagen auch online spielbar. Technisch gibt es ebenso wenig zu meckern, hier wurde ebenfalls wieder gute Arbeit geleistet. Der größte Kritikpunkt ist hingegen allseits bekannt – der Spielumfang ist zwar nicht klein ausgefallen, jedoch hat man das Gefühl, dass überall etwas fehlt – wenn man sich „nur“ mit der Basisversion des Spiels beschäftigt. Wer das Spiel voll ausreizen möchte kommt daher nicht um den weiteren Kauf von Skylanders-Figuren herum. So bleibt am Ende ein grundsolider Titel, an dem insbesondere jüngere Semester oder jungebliebene Veteranten mit Sammelwahn ihre Freude haben werden.