Railgrade
Im Strategiespiel Railgrade dreht sich alles um die Optimierung der Logistik im Weltraum: In einer Kolonie eines Industriekonzerns läuft die Produktion außerirdischer Güter komplett aus dem Ruder. Als Kapo ist es eure Aufgabe, Ordnung in das bunte Schienentreiben zu bringen, und Profite zu erzielen.
Railgrade spielt sich dabei meist auf kleinen, überschaubaren Diorama-Ausschnitten ab, anstatt auf ein Endlos-Szenario zu setzen. In den meisten Fällen geht es darum ein konkretes Problem zu lösen, eine oder mehrere spezielle Waren in festgelegten Mengen zu exportieren, oder eine Stadt zum Wachstum zu verhelfen. Wer die beste Bewertung in einer Mission ergattern möchte, muss schnell handeln – Railgrade ist also definitiv kein Spiel für Langsam- und Schönbauer, sondern eher für Effizienzprofis mit dem unbedingten Hang zur völligen Optimierung.
Züge im Weltraum
Ansonsten spielt sich die Wirtschaftssimulation durchaus wie ein klassischer Aufbau-Simulationstitel im Stile des legendären Railroad Tycoon: aus der Vogelperspektive müssen zunächst Gleise verlegt und Bahnhöfe platziert werden, damit zwischen ihnen der Zugverkehr ordentlich verkehren kann. Werden zu Beginn noch einfache Güter wie Wasser und Öl transportiert, gesellen sich nach und nach immer komplexere Güter dazu, die zwei oder mehr Rohstoffe zur Produktion benötigen. Der Gleisbau geht gut von der Hand und ist dank der klaren Ausrichtung am Raster und eingeschränkter Funktionen gut strukturiert.
Städte stellen für die Industrien wichtige Arbeitskräfte zur Verfügung und wachsen je mehr Waren geliefert werden. Pro Level steigt die Nachfrage nach immer komplexeren Gütern, sodass auch das eigene Warennetz immer komplexer wird. Die weiterverarbeitende Industrie und Rohstoffproduktion können bei entsprechenden Vorkommen selbst platziert und aufgerüstet werden. Durch das Abschließen von Missionen erhalten wir Coupons, mit Hilfe derer wir Aufrüstungslizenzen erstehen können, welche unseren Warenfluss weiter vorantreiben. Außerdem gibt es eine Bank, bei der wir uns nicht nur Geld leihen, sondern auch überschüssiges Bares einlagern dürfen. Hierdurch generieren wir uns ein nettes Nebengewerbe, was uns Geld in die Kassen spült. Insgesamt hat Railgrade einen relativ sachten Schwierigkeitsgrad und Geldsorgen entstehen eher selten.
Auf das Wesentliche reduziert - und dennoch sehr spaßig
Die Logistik von Railgrade ist insgesamt auf das Wesentliche reduziert: Züge transportieren ihre Güter von A nach B. Eine genaue Menge festlegen kann ich dabei nicht, etwa wenn mehrere Abnehmer nacheinander angesteuert werden. Auch gibt es keine Signale: Züge fahren einfach durch den anderen hindurch, was etwas seltsam wirkt und besser hätte gelöst werden können. Ihr müsst also mehrgleisige Einzellinien oder Rundstrecken anlegen, um möglichst viel Ware gleichzeitig zu bewegen. Weichen werden dabei zunächst manuell für jeden Zug einzeln gestellt, um Routen für einzelne Güter zu generieren. Das ist fordernd und macht jede Menge Spaß.
Auf Nintendo Switch macht Railgrade eine ordentliche Figur – die Bedienung ist gut auf die Eingabemöglichkeiten von Nintendos Hybrid-Konsole abgestimmt, auch wenn man bei dieser Art Spiel immer die Präzision von Maus und Tastatur bevorzugen wird. Die kurzen Einsätze eignen sich auch perfekt für längere Bus- und Bahnfahrten, manchmal wäre allerdings eine Pause-Funktion wünschenswert, um das Schienennetz in Ruhe planen zu können. Optisch sieht Railgrade zwar minimalistisch aus, macht allerdings einen ordentlichen Eindruck und gibt sich keine Blöße.
FAZIT:
Railgrade ist unter dem Strich einegut gelungene, kleine Management-Simulation, bei dem ihr in einer Weltraumkolonie über ein Schienennetz Ressourcen transportiertt und die Industrie versorgt. Das Spielprinzip ist zwar relativ simpel gehalten, bringt aber dennoch genug Abwechslung mit sich. Die einzelnen Herausforderungen, die in der Regel nach spätestens einer bis eineinhalb Stunden erledigt sind, sorgen dafür, dass man immer wieder gute Möglichkeiten hat das Spiel kurz beiseite legen zu können und später wieder gut fortsetzen kann. Dabei überfordert das Spiel nie, ist relativ leicht und hat dennoch seine Herausforderungen, gerade wenn es darum geht, möglichst den Level perfekt abzuschließen. Die Nintendo Switch-Version macht dabei ebenfalls eine ordentliche Figur. Für Genre-Fans kommt hier ein definitiv interessanter Titel, den man sich auf jeden Fall ansehen sollte.