Teamplay #92: Das spielt die Redaktion
Kamil: Nachdem das Zocken in den letzten Wochen aufgrund eines Umzugs für mich persönlich nahezu komplett brach lag, habe ich mir vor kurzem New Pokémon Snap gegönnt. Quasi als soften Wiedereinstieg. Denn dafür ist das Spiel mit seinem gemächlichem Tempo perfekt und eignet sich somit hervorragend dafür, um abends nach einem anstrengenden Tag wieder etwas herunterzukommen. Pokémon Snap war dabei schon damals auf dem N64 ein sehr spezielles Spiel. Denn wenn man ehrlich ist, ist das Spielprinzip doch sehr eingeschränkt und zudem nicht sonderlich abwechslungsreich. Und dennoch kann mich die Fotosafari aktuell gut unterhalten, was zum einen an der charmanten Aufmachung der über 200 verschiedenen Taschenmonstern und zum anderen am ungemein motivierenden Bewertungssystem der Fotos liegt. Auch wenn das System sicherlich nicht perfekt ist, treibt es einen doch dazu an immer wieder neu auf Fotosafari zu gehen und seine Schnappschüsse zu perfektionieren bzw. Fotosammlungen zu komplettieren. Das gilt trotz der immergleichen Schienenbahnen mit automatischer Geschwindigkeit. Dafür hat Nintendo im Vergleich zum Vorgänger immerhin spürbar am Umfang geschraubt und die einzelnen Level mit einigen kleineren Überraschungen aufgewertet. Dass ihr die Welten jedoch weiterhin nicht eigenständig und selbstbestimmt erkunden könnt ist zwar immernoch irgendwo ziemlich schade, aber so ist nun einmal das Spielprinzip. New Pokémon Snap ist somit eine gelunge Weiterführung des N64-Klassikers, aber eben definitiv kein Spiel für jedermann.
Jerry: Meine Abende wurden zuletzt durch zwei Spiele geprägt. Inzwischen habe ich einige Stunden in das Point-and-Click-Adventure Beautiful Desolation auf der Nintendo Switch gesteckt. Aktuell arbeite ich noch an dem Test dazu und möchte deshalb noch nicht mehr darüber verraten, zumal ich auf der PlayStation 5 außerdem dank Abwärtskompatibilitätsmodus das Indie-Survival-Horrorspiel Maid of Sker durchgespielt habe. Der Titel aus dem Hause Wales Interactive hat mich abgesehen von der wirklich kurzen Spielzeit von rund 4 Stunden positiv überrascht, wobei ich ehrlicher Weise erwähnen sollte, dass meine Erwartungen gering waren. Das Spiel erzählt die Geschichte des Hauptprotagonisten Thomas Evans, dessen Geliebte durch ihren verrückt gewordenen Vater in einem alten Hotel gefangen gehalten wird. Ein mysteriöses Lied hat alle Angestellte im Hotel in blinde Monster verwandelt, die nur ihrem Gehör folgen und so muss Thomas sich stets schleichend durch das Anwesen bewegen, um seine Liebste zu finden. Das Gameplay ist nicht weltbewegend und der Schwierigkeitsgrad selten wirklich fordernd, aber die Rätsel können gut unterhalten und das detailliert ausgearbeitet Hotel mit zig Geheimgängen und versteckten Räumen schreit förmlich danach erkundet zu werden.
Andy: Seit dem späten Freitagabend beschäftige ich mich mit den Switch-Remakes von Famicom Detective Club, habe bisher aber nur die ersten drei Kapitel von The Missing Heir beendet. Nach einem etwas hastigen Spieleinstieg hat mich der interaktive Kriminalroman schnell von seinen Qualitäten überzeugt und ich kann kaum glauben, dass die Originalversion der Visual Novel bereits vor über 30 Jahren für eine 8-Bit-Konsole erschienen sein soll. Das liegt zum Teil daran, dass Nintendo mit MAGES einen wirklich fähigen Entwickler mit den Remakes beauftragt hat, der beim Redesign der Grafiken und des Soundtracks herausragend gute Arbeit geleistet hat. Andererseits waren die Originale, die in den späten Achtzigern in jeweils zwei Kapiteln für das Famicom Disk System erschienen, ihrer Zeit ein ganzes Stück weit voraus und stellen mit ihren Stories und Dialogen selbst große JRPG-Serien wie Final Fantasy und Dragon Quest ganz klar in den Schatten. Lediglich durch die oft mit kurzen, generischen Textbausteinen antwortenden NPCs und das rudimentäre Gameplay, das zumindest bisher nicht viel mehr als das Durcharbeiten von Dialogoptionen zu bieten hat, lassen die Remakes ab und zu ihr Alter erkennen. Trotz der kleinen Mankos ist Famicom Detective Club in dieser Version jedoch weit mehr als nur ein skurriles Nischenprodukt für Superfans, und alle Liebhaber von Visual Novels und insbesondere der Phoenix-Wright-Serie sollten den Remakes unbedingt eine faire Chance geben.
Deniz: Neben der gelegentlichen Runde Monster Hunter Rise habe ich mich zu Review-Zwecken ins düstere und etwas abgedrehte postapokalyptische Tokyo begeben, um haufenweise Dämonen zu rekrutieren und die neue Welt nach meinen Vorstellungen zu formen. Shin Megami Tensei III Nocturne HD Remaster soll Fans der Reihe die Wartezeit auf den neuesten Ableger versüßen und Neulingen zeigen, was es mit dieser uralten Dungeon-Crawler-Reihe von Atlus auf sich hat. Im Test werde ich natürlich noch genauer drauf eingehen, aber bei mir wechseln sich Spaß am Gameplay, Neugierde beim Erkunden der Spielwelt und Frustration aufgrund des stark schwankenden Schwierigkeitsgrades und der teilweise mauen Technik (z.B. sehr schlechte Sound-Komprimierung) häufig ab. Trotzdem bleibe ich erstmal am Ball, schließlich macht das Sammeln und Fusionieren der Dämonen mal wieder richtig viel Spaß und ich bin gespannt darauf, wie sich die Handlung noch weiterentwickelt. Die Welt ist sprichwörtlich untergegangen, fast alle Menschen wurden ausgelöscht und wandern nur noch als Seelen umher, in den Trümmern Tokyos kämpfen diverse Dämonen-Fraktionen um die Herrschaft und die Hauptfigur wird von einem Psychokind in einen Halbdämonen verwandelt – da will man doch wissen, wie das Ganze nun ausgeht.
Robert: Ohne behaupten zu können, dass ich in den letzten Monaten auch nur ansatzweise so viel zu tun hatte, wie meine geschätzten Mitredakteure, hatte ich in der vergangenen Woche trotzdem Lust auf ein wenig Freizeit. Sprich: Auf ein Spiel in dem ich frei von Handlung oder Levelanforderungen machen kann, was ich will. Und so kam ich irgendwie zu Red Dead Online, der storyfreien Mehrspieler-Variante von Red Dead Redemption 2. Hier konnte ich mit meinem Hillbilly “Bob Walker” ein wenig jagen, fischen, Gangster verhauen und mich in mehr oder weniger fairen Kämpfen mit anderen Spielern prügeln. Letzteres leider nicht immer freiwillig, da Grief Play in dem Spiel ein weithin bekanntes Problem ist, wenn Spieler sich daran machen, andere Spieler immer wieder und wieder umzubringen. Selbst wenn diese den Kampf eigentlich gar nicht gesucht haben. Aber gut, als Cowboy braucht man mitunter ein dickes Fell.
Trotz allem war und ist es, auch dank der in Überzahl vertretenen netten Spieler, nett mal wieder auf dem Rücken eines Pferdes durch die Natur zu reiten, in einer Kleinstadt durch die Gassen zu schlendern oder in einer Bar ein Bier zu trinken, ohne dabei eine Maske tragen zu müssen. Von geplanten Überfällen einmal abgesehen. Bei denen war sie auch damals schon sehr nützlich.
Davon abgesehen habe ich mich auch noch ausgiebig mit dem Titel Just Die Already befasst, einer Sandbox in der man als Senior eine Stadt unsicher macht. Der Test dazu kommt hier bei uns in den nächsten Tagen heraus.
Parallel komme ich leider nicht von Civ VI los, diesmal habe ich eine Partie mit den Maori gestartet. Aber es ist einfach jedes Mal wieder so unglaublich motivierend, die Eigenheiten der einzelnen Völker selbst ausprobieren zu können.
Nach einer kleinen Google-Suche habe ich festgestellt, dass mein eigenes RPG-Maker-Spiel auch immer noch im Netz rumfliegt. Leider merkt man den Texten aber zu sehr an, dass ich es größtenteils als Teenager entwickelt habe xD
Jetzt geht es doch weiter mit dem finalen Erfolg in Cadence of Hyrule. :D