Der Publisher informiert seine Anleger, dass die aktuelle Euphorie eher unbegründet ist: Die Umsätze und Gewinne werden wegen des Erfolgs der App voraussichtlich nicht signifikant steigen. Die Aktie stürzte ab.

Anleger hatten Nintendo an der Börse in den vergangenen Tagen enormes Vertrauen ausgesprochen, kauften viele Nintendo-Aktien und formulierten damit die Erwartung an überragende Geschäftsergebnisse wegen des großen Erfolgs von Pokémon Go. Schließlich ist die App derzeit in aller Hände, erfährt nie dagewesene Nutzerzahlen, hat einen globalen Hype ausgelöst. 

Der Kurs stieg tagelang, bis Nintendos Börsenwert sogar den von Sony überstieg. Auf den höchsten Stand seit sechs Jahren war das Papier zuletzt geklettert, sein Wert hatte sich mehr als verdoppelt. Jetzt bremst Nintendo die Euphorie aber und teilt seinen Investoren mit: Der große Erfolg von Pokémon Go werde keinen merklichen positiven Einfluss auf Nintendos Geschäftsergebnisse haben.

Die Nintendo-Tochter The Pokémon Company sei lediglich über Lizenzgebühren und eine "Kompensation für Entwicklung und Betrieb" am Erfolg der App beteiligt. Und Nintendo halte lediglich 32 Prozent der Pokémon Company. Die zusätzlichen Einnahmen durch Microtransactions in Pokémon Go seien also für Nintendo eher gering, würden auf Entwickler Niantic und seine Shareholder und die Pokémon Company aufgeteilt. Die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr passte man deshalb nicht an, der Einfluss von Pokémon Go sei schon eingepreist.

In Reaktion auf die Ankündigung fiel die Nintendo-Aktie an der Tokioter Börse heute um mehr als 17 Prozent. Anleger ziehen ihr Kapital wieder ab, da Nintendo (und damit auch die Anleger) vom Pokémon-Hype nur marginal profitieren werden. Trotzdem liegt der Kurs derzeit noch mehr als 60 Prozent über dem Stand von Anfang Juli. Nintendo hofft nun auf die Werbewirkung der App für die Pokémon-Serie und auf steigende Umsätze mit den anstehenden Spiele-Releases, vordringlich Pokémon Sonne und Pokémon Mond.

Quelle: Nintendo IR