Kick & Fennick
Yooka-Laylee, das in diesem Jahr hätte erscheinen sollen und auch für
Wii U geplant ist, wurde gerade erst verschoben. Auf Nintendos
Heimkonsole macht sich nun ein anderes Duo auf, um die Welt vor dem
Bösen zu retten: Kick & Fennick - so heißt nicht nur diese
Playstation Vita-Umsetzung, die auf Wii U nun erschienen ist, sondern so
heißen auch die beiden ungleichen Helden. Wir haben uns das Abenteuer
der zwei Weggefährten genauer angesehen.
Kick ist ein
kleiner Junge, der in einer zerstörten Stadt aufwacht, um sich auf die
Suche nach einem Roboter zu machen, der nach dem Jungen ruft. Unterwegs
trifft er auf Fennick, einen schwebenden wurmähnlichen Roboter. Seine
Batterie ist zerstört; mit Hilfe von Kick möchte er sie reparieren. Als
Dank für die Unterstützung leistet Fennick dem kleinen Jungen
Gesellschaft, zeigt ihm den Weg und unterstützt ihn im Kampf gegen
Feinde. Die Story ist wahrlich kein Highlight und wird nur hin und
wieder durch kurze Cutscenes weitererzählt.
Ein Junge, ein Roboter und ein Stab
Kick & Fennick ist ein Jump & Run mit interessanter Spielmechanik. Das Gespann findet nämlich schon zu Beginn des gemeinsamen Abenteuers einen Stab, der sich als großes Gewehr entpuppt. Und genau diese Waffe ist für das Spiel unabdingbar. Nicht nur lassen sich Gegner mit dem Utensil bekämpfen, auch Schalter reagieren darauf. Wichtiger ist jedoch die Sprungmechanik: Während Fennick durch die Lüfte schwebt, kann Kick weder springen noch fliegen. Hier kommt die Waffe ins Spiel, die einen Rückstoß erzeugt, um den kleinen Helden durch die Lüfte zu befördern. Dieser Rückstoß lässt sich zwei Mal hintereinander einsetzen und kann somit einen Doppelsprung erzeugen. Dadurch sind auch größere Höhen problemlos erreichbar.
Das Zielen mit der Waffe erfolgt durch zwei Linien, die je nach Schwierigkeitsgrad angezeigt werden, oder eben nicht. Während des Zielvorgangs wird die Zeit verlangsamt, was das Beseitigen von Gegnern zu einem Kinderspiel macht. Ein immer wieder auftauchender Gegnertyp kann hingegen nicht bezwungen werden; ihn müsst ihr stattdessen mit diversen Schalterrätseln überlisten.
Auch auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade ist das Spiel
relativ leicht. Lediglich einige Sprungpassagen können zu Kopfzerbrechen
führen, da man sich hier gewisse Bewegungsmuster von Fallen einprägen
muss, um diese dann durch richtiges Timing zu überwinden. Das Trial and
Error-Prinzip lässt grüßen, das wird so manchem Spieler missfallen. Die
Spieldauer ist für ein Downloadspiel dieser Art angemessen und liefert
etwa fünf Stunden Unterhaltung. Zusätzlich kann man pro Level einige
Extras finden, die neue Outfits für den Helden freischalten, allerdings
keinerlei Auswirkung auf seine Fähigkeiten haben.
Optisch darf
man keinen Leckerbissen erwarten, insgesamt wirkt das Spiel sehr
kindlich. Die Umsetzung von der PS Vita ist jedoch gelungen, die
Hintergründe sehen teilweise sogar relativ schick aus. Leider
wiederholen sich die Leveldesigns ziemlich schnell, etwas mehr
Abwechslung hätte dem Design sicher gut getan. Die Musik gefällt
hingegen durch ruhige Klänge, die den Spielfluss gut unterstützen. Die
Steuerung klappt ebenfalls gut und ist schnell erlernt. Die Wii
U-Version bekam eine GamePad-Unterstützung, die allerdings kaum von
Bedeutung ist: Sofern ihr nicht im Off-TV-Modus spielt, wird Fennick auf
dem kleinen Bildschirm eingeblendet und gibt auf Wunsch ein paar
Hinweise. Ein paar coole Features, die man auf den ersten Blick vermuten
könnte, fehlen leider.
Fazit:
Kick & Fennick hätte das Zeug zu einem wirklich gelungenen Jump & Run-Erlebnis. Die Spielmechanik ist aufregend und funktioniert gut. Dazu kommt eine unterhaltsame Musikuntermalung, die durch ruhige Klänge zu gefallen weiß. Auch die Grafik macht einen guten Job, wenngleich das Design sehr auf ein junges Publikum zugeschnitten scheint. Leider ist das Abenteuer an manchen Stellen viel zu eintönig, einige Passagen scheinen sich immer wieder zu wiederholen. Außerdem ist das Spiel abseits der Trial-and-Error-Passagen viel zu leicht. Hier hätten die Entwickler einfach etwas besser die Mechanik des Spiels nutzen und etwas mehr Abwechslung ins Leveldesign einbringen können. Auch das GamePad hätte man besser einbinden dürfen, zumal eine spezielle Funktion durch die Darstellung von Roboterbegleiter Fennick angedeutet wird. Ansonsten bleibt Kick & Fennick ein kurzweiliges Vergnügen, ohne ein ganz großer Hit zu sein.