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Teamplay #10: Das spielt die Redaktion

Von Kamil Witecy am 25.02.2018
Hier geht es zu unserer letzten Ausgabe von Teamplay. Aber was war nun in den letzten zwei Wochen los?

Michi: Ich habe mir dank meines Kollegen Deniz Dragon Quest Builders für Nintendo Switch gekauft, da ich eine gewisse Mobilität für so ein Spiel bevorzuge. Auf den ersten Blick lassen sich Gemeinsamkeiten mit Minecraft kaum abstreiten. Jedoch fühlt sich das Spiel bereits nach wenigen Spielstunden komplett anders an. Das liegt vor allem an der Geschichte, die um das Bauspektakel herumgestrickt worden ist. So kommen die kleinen Questreihen, die mir von den Bewohnern aufgetragen werden, nie langweilig oder ermüdent vor, sondern treiben den ganzen Spaß motivierend voran. Das Spiel wird mich ganz sicher noch eine Weile beschäftigen. 

Secret of Mana ist der zweite Titel, den ich vergangene Woche gespielt habe. Jedoch nicht die Playstation-4-Fassung, sondern das "Original" auf dem Mini SNES. Weit gekommen bin ich nicht, wenn ich das Spiel jedoch mit großen Produktionen aus heutiger Zeit vergleiche, dann muss sich diese Perle in Sachen Spielspaß und Faszination nicht verstecken. Ob ich mir das PS4-Remaster hole, nach allem was ich bisher dazu gelesen habe, wage ich zu bezweifeln. So lange Perlen noch so schön altern, ist das aber auch gar nicht notwendig.

Lars: Bei mir stand die Woche ganz im Zeichen der kommenden Unplugged-Ausgabe zum Thema Star Wars. Mit Star Wars Rebellion kam ein wahrlich wuchtiges Brettspiele-Exemplar auf den Tisch. Kein Wunder, denn in Rebellion spielen zwei Spieler im Duell Imperium gegen die Rebellen quasi die komplette Saga nach. Tatsächlich dauerte das Unterfangen extrem lang. Erst nach zwei Stunden hatten wir die erste Spielrunde abgeschlossen, da das Regelwerk und der Aufbau beim ersten Mal extrem einschüchternd wirken können. Dennoch wurden wir im Anschluss schon bei den ersten zaghaften Gehversuchen beide auf unterschiedliche Art und Weise belohnt. 

Auch wenn mein imperialer Gegenspieler mit einer Infiltrationsmission meinen geheimen Rebellenstützpunkt enttarnen konnte, gelang es mir mit etwas Würfelgeschick einen größeren Bodentrupp zu vernichten und damit in der Galaxies viel Symphatie für meine Sache zu gewinnen. Den Kompletten Überblick über meine Star Wars Eskapaden gibt es dann in der nächsten Unplugged-Ausgabe. Vorausgesetzt es ergeben sich keine Verzögerungen. Immerhin erscheint nächste Woche mit "Into the Breach" das neue Spiel der Macher von "FTL: Faster Than Light".

Jerry: Die letzten Tage habe ich mit zwei Spielen verbracht, die kaum unterschiedlicher sein könnten: Electronic Arts‘ Indie-Experiment Fe und Konamis Kojima-loses Metal Gear Survive. Das eine ist ein optisch origineller, knallbunter 3D-Platformer, der fast gänzlich auf Gewalt verzichtet und nahezu ohne Sprache auskommt, das andere ein graues, erschreckend tristes Actionspiel mit blutrünstigen Zombies, schier unendlichen Dialogen vor statischen Hintergrundgrafiken und ewig langen Tutorials. Und in noch einem Punkt unterscheiden sich die Titel: im Preis. Fe kostet halb so viel wie Metal Gear Survive. In Letzteres habe ich noch nicht mehr als vier Stunden gesteckt und ein endgültiges Fazit möchte ich erst aufs Papier bringen, wenn ich mehr Zeit mit Konamis Spin-Off verbracht habe, aber ich  bin mir jetzt schon relativ sicher, dass im qualitativen Vergleich am Ende nicht das teurere Spiel die Nase vorn haben wird.

Fe konnte mich vor allem aufgrund der einmaligen Atmosphäre überzeugen. Die Optik liegt stilistisch irgendwo zwischen Ori and the Blind Forest und Grow Home. Der Hauptcharacter, der dem Spiel seinen Namen verleiht, ist drollig, das Gameplay ist simpel, aber doch komplex genug, um auch ältere, erfahrenere Spieler gut zu unterhalten. Nachdem EA zuletzt viel einstecken musste – Stichwort Loot-Boxen – scheint Fe ein Schritt in die richtige Richtung, die positive Berichterstattung sicher eine Erleichterung für den Publisher. Unseren Test dazu könnt ihr HIER lesen. Ein Test zu Metal Gear Survive wird bald folgen.

Andy: Kennt ihr die South-Park-Folge, in der die Bewohner nach Aspen fahren und die Eltern den ganzen Urlaub lang keinen Fuß nach draußen setzen können, weil sie in einer Marketing-Veranstaltung gefangen gehalten werden? Daran erinnert mich Steep. Nach dem Download eines 23 GB großen Patches und der Wiederherstellung meines Ubisoft-Accounts folgten ewig lange Tutorials und Werbespots für Red Bull. Nach etwa vier Stunden erzählte mir dann ein Fenster, dass ich jetzt nur noch ein "kurzes" Video ansehen müsse, bevor ich die Open World erforschen darf. Das Video war nicht "kurz" und erinnerte mich daher an die "nur ganz kurzen" Internet-Videos die mir beibringen sollen, wie ich über Nacht abnehmen oder jede noch so attraktive Frau für mich gewinnen kann.

Immerhin folgte dann irgendwann auch tatsächlich mal ein Spiel, das mich aber nicht sonderlich begeistern kann. Der Open-World-Anteil funktioniert für mich nicht, sodass ich relativ schnell dazu übergegangen bin, Events einfach aus dem Menü zu wählen. Dann zeigt sich Steep als ein typisch westliches Mainstream-Game, das seinen hohen Schwierigkeitsgrad fast ausschließlich aus der unpräzisen Steuerung bezieht. Statt mir wirklich Können anzueignen, starte ich die meist nur 30 bis 60 Sekunden langen Challenges einfach so lange neu, bis ich irgendwann einen glücklichen Run habe. Der Umfang ist erschreckend klein und nach fünf bis sieben Stunden sollte der Abspann erreicht sein - also muss ich die schlechte Popmusik mit ihren whoa-oooh-oooh-Chören auch nicht lange ertragen. Hurra!

Zum Olympia-DLC kann ich übrigens nichts sagen, da ich nur die läppische Gold Edition habe. Um Zugang zum offiziell lizenzierten Add-On zu bekommen, hätte ich die Winter Games Edition der Gold Edition kaufen müssen. Alles klar? Mir war das ehrlich gesagt nicht klar, da die Gold Edition einen Season Pass mit drei DLCs verspricht und die Olympia-Expansion nach dem Winterfest und dem Extreme Pack der dritte DLC sein sollte. Aber wundern tut es mich im Nachhinein auch nicht. Das hat man halt davon, wenn man ein Spiel von einem westlichen AAA-Publisher kauft.

Niko: Mit dem PS4-exklusiven Horizon: Zero Dawn habe ich mich anfangs schwer getan. Vielleicht war es ein Fehler, mit dem Spiel direkt im Anschluss an The Legend of Zelda: Breath of the Wild zu beginnen. Im Vergleich war der Nintendo-Titel für mich deutlich zugänglicher, während ich Horizon irgendwie sperrig und unübersichtlich fand. Das Waffen- und Itemmanagement, das Kampfsystem und auch die Analyse der Stärken und Schwächen der verschiedenen Gegner erforderten doch ungewohnte Einarbeitung für einen absoluten Rollenspiel-Noob wie mich. Nachdem ich Horizon einige Monate zur Seite gelegt hatte, habe ich einen zweiten Anlauf gewagt. Und inzwischen bin ich außerordentlich glücklich darüber.

Nach nun 45 absolvierten Stunden bin ich von dem Spiel völlig fasziniert und muss gestehen, dass ich den Machern der (für meinen Geschmack recht stumpfen) Killzone-Reihe ein solch herausragendes Werk niemals zugetraut hätte: Ich liebe die Spielwelt, die Grafik mit PS4 Pro und UHD-TV mit HDR ist einfach nur fantastisch. Der Titel bietet einen Tag- und Nacht-Zyklus, verschiedene Vegetationszonen sowie Wettereffekte – es wird einfach enorm viel Atmosphäre und Abwechslung geboten. Aloy ist für mich einer der charismatischsten weiblichen Charaktere, auch die Story hat mich aktuell total in ihren Bann gezogen. Anfangs musste ich mich aber wirklich in das Spiel einarbeiten und auch lernen, mich behutsam durch die Welt zu bewegen. Nicht immer ist es klug, blind voran zu preschen und jeden sich bietenden Gegner direkt zu attackieren. Dann wird Aloy auch mal umgehend von einer Horde feindlicher Maschinenwesen zerfetzt. Auch wenn mir der Einstieg nicht ganz leicht fiel, so hat sich die Überwindung für mich aber absolut gelohnt. Horizon: Zero Dawn entfaltet bei mir einen ähnlichen „Suchtfaktor“ wie Breath of the Wild. Nur diese eine Quest noch zu Ende machen; nur noch ein paar Rohstoffe zusammensammeln; nur noch diese eine Jagdprüfung bestehen - und schon sind wieder einige Stunden verstrichen. Nach anfänglicher Skepsis bin ich absolut begeistert. Horizon: Zero Dawn hat sich derweil sogar in die elitäre Liste meiner Herzensspiele gearbeitet. Hut ab, Guerilla Games.

Nico: In Teamplay #8 schrieb ich über das RTS-Spiel Northgard - dessen Entwickler fokussierten sich vor der Strategie auf ein kleines Projekt, das ihre Liebe zu alten japanischen Rollenspielen wiederspiegeln sollte. In Evoland erlebt man die Geschichte der NES-, SNES- und PlayStation-RPGs komprimiert in einem einzigen Spiel. Grafik, Story, Charaktere, Spielwelt und natürlich auch das Gameplay reminiszieren auf liebevolle Art und Weise die (J)RPGs der 90er-Jahre. Während Evoland selbst eher als Experiment angesehen werden kann, entwickelt dessen Nachfolger sich zu einem vollwertigen Spiel, das aber die gleiche Richtung wie Evoland einschlägt und somit für jeden Fan der alten RPGs ein wahres Fest sein dürfte.

Nebenbei warf ich einen Blick auf The Magic Circle, ein vordergründig unfertiges Fantasy-Abenteuer. Hier schlüpft man in die Rolle eines Spieletesters und soll ebendieses Adventure auf Fehler überprüfen. Natürlich saugt ein Bug den Spieler tiefer als gewollt in das Spiel, im Anschluss entfaltet sich eine Story rund um die Entwickler des Titels. Gleichzeitig erhält die Spielfigur Superkräfte im Stile von Neo aus Matrix - jeder Gegner kann "gehackt" und so beispielsweise zum eigenen Wachhund umprogrammiert werden. Auch wenn diese Kernmechanik des Spiels sehr simpel gehalten wurde und nicht an wirkliches Hacken erinnert, dürfte The Magic Circle eher für wirkliche Spieleentwickler interessant sein. Die Dialoge im Hintergrund sind so schon amüsant und für Insider der Branche sicher noch etwas erheiternder.

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3 Kommentare:
Matthew1990)
Matthew1990
Am 25.02.2018 um 18:10
Mit Dragon Quest Builders muss ich auch mal anfangen.
Lost Sphear habe ich bei Seite gelegt für Fire Emblem Warriors DLC 2
Ansonsten Splatoon 2 noch immer. Und aktuell etwas vermehrt wieder Mario Kart 8 Deluxe. ^-^
Tobsen)
Tobsen
Am 25.02.2018 um 18:19
Monster Hunter World noch immer, aber da bin ich jetzt beim Boss. Beim ersten try zwar zerstört worden, aber ich hab ihn zumindest schonmal erreicht.

Und bei Virginia farme ich mir die Platin-Trophäe zusammen. Wenn das "geschafft" ist, werde ich Gal*Gun 1 mal abreißen.
TraxDave)
TraxDave
Am 26.02.2018 um 11:19
Die Sache mit Steep ist lustig. Mich interessiert das Game seit dem Olympic-DLC, aber den kriegt man ja nicht einzeln um sagen wir 20-30€. Mehr ist auch der mit Sicherheit nicht wert. Sollte Steep nicht mal für Switch kommen? ^^

Bei mir läuft gerade eigentlich fast ausschließlich Zelda. Einfach genial, wie mich das Game nach fast einem Jahr noch immer begeistern kann. Länger als eben ein ganzes Jahr wollte ich aber dann doch nicht brauchen. Der Countdown läuft.
Nebenbei werde ich wieder zu Monster Hunter switchen ab nächster Woche und dann endlich Super Mario Odyssey starten...oder zum siebten Mal versuchen.