The Legend of Zelda: Majora's Mask
Wenn es in der Geschichte von Nintendo ein Spiel gab, das die Fangemeinde spaltete wie kein zweites, dann war das wohl The Legend of Zelda: Majora's Mask. Es ist das Zelda, das viele Spieler aus irgendeinem Grund nicht wollten. Warum eigentlich? Wir erklären im Test, warum der Ausflug nach Termina zu den besten Spielen überhaupt zählt.
Von Hyrule nach Termina
Am Ende von Ocarina of Time wird Link dank der Okarina der Zeit und Prinzessin Zelda wieder zurück in seine Kindheit gebracht. Drei Monate nach dem Sieg über Ganondorf macht sich der junge Held auf die Suche nach seiner Feenfreundin Navi. Zusammen mit seinem treuen Pferd Epona trifft Link auf das Horror-Kid, das ihm nicht nur sein Pferd, sondern auch die Okarina der Zeit entwendet. Nichtsahnend nimmt der junge Mann im grünen Gewand die Verfolgung des Horror-Kids auf, der dank einer mysteriösen Maske ungeahnte Kräfte besitzt. Link betritt ein Portal und landet in Termina, einem Paralleluniversum von Hyrule. Dort trifft er einen gruseligen Maskenhändler, dem ebenjene Maske gehört, die das Horror-Kid nun trägt. Verzweifelt bittet er Link um Hilfe, die gestohlene Maske zurückzubringen, da das Schicksal von Termina davon abhängt. Das bisher außergewöhnlichste Abenteuer im Zelda-Universum beginnt.
Der Nachfolger von Ocarina of Time, das bis heute zu den besten Videospielen aller Zeiten zählt, bricht mit vielen Traditionen. Die titelgebende Prinzessin Zelda spielt ebenso wenig eine tragende Rolle wie das Königreich Hyrule. Auch die Spielmechanik - und Spieldynamik - ist durch einen gewissen Kniff eine völlig andere als bei anderen Zelda-Abenteuern. Das böse Horror-Kid will den Mond auf die Erde rasen lassen und das in 72 Stunden. Der Spieler hat also drei volle Tage Zeit, das Spiel zu beenden. Die Zeit in Termina fließt jedoch anders und so entsprechen die 72 Stunden im Spiel etwa einer realen Stunde. Glücklicherweise kann die Zeit jederzeit zurückgedreht werden. Dummerweise geht damit aber ein Großteil des Spielfortschritts flöten.
Die Zeit ist der größte Feind
Glücklicherweise dürfen Herzteile, wichtige Gegenstände und Rubine, die zu einer Bank gebracht wurden, behalten werden. Die Kunst des Spiels ist es nun, die Dinge, die man erledigen will, so zu planen, dass diese innerhalb des Zeitfensters erledigt sind. Dazu zählen dann auch wieder Zelda-typische Tempel. In Ocarina of Time angedeutet und als Minispiel deklariert, spielen Masken in Majora's Mask eine tragende Rolle. Schon zu Beginn ist man als Deku-Sprössling unterwegs und kann sich dieser Eigenschaft dank entsprechender Maske immer wieder bedienen. Man ist dadurch nicht nur in der Lage mit anderen Laub-Freunden zu reden, was als Mensch nicht möglich ist, sondern kann auch beispielsweise Deku-Kerne verschießen. Jeder Maske in Majora’s Mask wohnen spezielle Fähigkeiten inne, wobei manche für das Abenteuer essenziell sind und geschickt eingesetzt werden müssen. So kann Link beispielsweise eine Zora-Maske ergattern, mit der er ohne Luft holen zu müssen tauchen kann.
Fast genauso wichtig wie die unterschiedlichen Masken, ist die Okarina der Zeit, die Link zunächst wieder beschaffen muss. Diese transportiert den Helden dank der Hymne der Zeit wieder zu Tag eins. Aber auch andere Lieder dürfen erlernt werden und können so zum Beispiel die Zeit verlangsamen, um Link mehr Zeit bei seinem Abenteuer zu verschaffen. Neben der bereits bekannten Okarina werden auch andere bekannte Gegenstände aus vergangenen Zelda-Abenteuern zu finden sein. Die Feenschleuder oder die Bomben gehören ebenso zum Inventar wie Fanghaken und Heroenbogen. Neben den Dungeons, die einen wichtigen Teil des Spiels einnehmen und von den Rätseln, Bossen und Gegenständen her Ocarina of Time in beinahe nichts nachstehen, kommen wieder kleinere Nebenquests zum Einsatz. Die Suche nach speziellen Masken, Versteckspiele, Wettrennen… – abseits der eigentlichen Handlung wird Zelda-Fans viel geboten. Interessanterweise kommt bei allem, was man im Spiel unternimmt, der Zeitfaktor von den drei virtuellen Tagen mit ins Spiel, was das Spielgeschehen in jeder Phase einzigartig macht.
Im Herzen ein Zelda
Wie bereits erwähnt, sind die Tempel wieder das Prunkstück im Spiel und tragen die Geschichte voran. Diese könnten unterschiedlicher kaum sein. Ob in Wäldern, in den Bergen mit Goronen oder im Meer – Zelda-Herz, was willst du mehr. Das Schema wurde nicht neu erfunden, sondern setzt Altbewährtes fort. Karte, Kompass, kleine Schlüssel und ein spezieller Gegenstand wollen in jedem Verließ gefunden werden, ehe der große Bosskampf auf den Spieler wartet. Auch diese fordern wieder einmal die Geschicke der Adventure-Fans und belohnen am Ende unter anderem mit einem Herzcontainer.
Wenn man der Virtual-Console-Version, die wir getestet haben, etwas ankreiden kann, dann ist das der Zahn der Zeit, welcher sich an der Optik bemerkbar macht. Schuld daran ist auch das grandiose 3D-Remake für den Nintendo 3DS, das im vergangenen Jahr erschienen ist. Der Handheld-Ableger lässt die VC-Version etwas alt aussehen. Das war es aber auch schon, denn in Sachen Akustik und Musik braucht sich auch diese Version nicht zu verstecken. Auch beim Thema Steuerung läuft es wie geschmiert und nahezu alles, was man an seine Nintendo-Heimkonsole „stöpseln“ kann, wird vom Spiel unterstützt. Neben deutschen Bildschirmtexten, die bei VC-Spielen nicht immer zum Standard gehören, gibt es für Wii-U-Freunde Off-TV, womit das Abenteuer in Termina komplett auf dem GamePad gespielt werden darf.
Fazit:
The Legend of Zelda: Majora's Mask ist das Zelda, das zu Unrecht niemand so richtig wollte. Die Fußstapfen von Ocarina of Time waren gigantisch, doch der Nachfolger füllt sie in vielen Belangen nahezu komplett aus. Das liegt vor allem daran, dass die Entwickler sich bei diesem Spiel etwas getraut haben. Nicht Hyrule oder Prinzessin Zelda, sondern Termina und das Horror-Kid nehmen tragende Rollen ein und faszinieren nicht minder. Dazu kommt der Zeitfaktor, der das Spielerlebnis bis heute einzigartig macht. Warum also sollte man Majora's Mask nicht kaufen? Es gibt nur einen vernünftigen Grund. Und der heißt Nintendo 3DS. Die neu aufgelegte Handheld-Version ist dann doch gerade optisch eine Spur besser, kostet aber mindestens das Doppelte. Zelda-Fans ohne Nintendo-Handheld kaufen blind, 3DS-Besitzer sollten abwiegen, ob die Anschaffung der brillanten Handheld-Version das Geld wert ist, oder ob die Virtual Console-Version ausreicht. So oder so ist Majora's Mask ein Meilenstein in der Videospielgeschichte und zu Unrecht bei einigen Spielern verpönt.
Ich würde sagen, dass Wind Waker die unangefochtene Nummer 1 in Sachen Fanlagerspaltung war ^_-.
Definitiv ein grandioses Spiel, aber auch eines der The Legend of Zelda die einem gekonnt tierisch auf die Nüsse gehen ;)
Die Zeit ist zwar ein durchaus teilweise störender Faktor, aber genau dies habe ich als Herausforderung angesehen und es, da ich als kleiner "Bub" schlicht nicht genau geschaut hatte, es beim ersten Mal ohne das Slowlied durchgespielt habe.
Bei meinen 2ten durchspielen war ich extrem verblüfft, dass ich mir damals einiges hätte ersparen können, wenn ich nur das Lied entdeckt hätte.
Meine Freunde allerdings, hatten das Spiel auch nach einiger Zeit erst mal auf Eis gelegt, diese stehen aber auch nicht so auf Herausforderungen in Spielen.
Generell würde ich aber auch sagen, dass MM vom Gameplay her wohl am meisten der Fangemeinde gespalten hat.
WW ist dies durch die Grafik sehr gut gelungen, nur, dass durch die damaligen Aussagen Nintendos zu WW und dem weiteren geplanten Verlauf der Serie, dazu geführt hat, dass sich ein erheblicher Teil der Fangemeinde von Nintendo bis heute komplett abgewandt hat. (Verdient!)
Allein aufgrund einer Aussage habe ich damals GC und WII ausgelassen.
(Zelda steht für mich für Nintendo, sonst erachte ich nur noch DK, möglicherweise noch MK als lohnende Marke, die einen Kauf einer Nintendo Konsole rechtfertigen würden)
- Aufenthaltsorte mancher Masken wurden geändert, sowohl in der offenen Welt von Termina als auch in Dungeons
- Manche Dongeons müssen anders gespielt werden, z.B. die Piratenfestung, da ein anderer Ansatz nötig ist. (ich möchte nicht spoilern, sonst würde ich näher darauf eingehen)
- Die Bossgegner müssen anders besiegt werden, die neu hinzugefügten Körperstellen müssen getroffen werden
- Boss-Arenen wurden verändert, sowie das Move-set mancher Boss-Gegner
- Zora-Link kann nicht mit voller Geschwindigkeit schwimmen ohne dabei Magie einzubüßen
Das sind meiner Meinung nach gegenüber dem Original deutlich zu viele Veränderungen die mir negativ aufgefallen sind. Das Spiel bleibt aber trotzdem ein Meilenstein.
Ich empfehle diejenigen, die es wirklich original Spielen wollen zur N64- oder zur VC-Version (günstigere alternative) zu greifen.