NMS steht seit gestern erst mal im Regal.

Ich hab den "Story-Pfad" mit Nada und Polo durchgespielt. Wirkt am Anfang so als würden die beiden Undercover gegen den Atlas kämpfen oder zumindest herausfinden wollen, welche Funktion der Atlas im Universum hat. Dann kommt misstrauen auf weil man selbst ein Spion des Atlas sein könnte. Und dann sagt man sich lebewohl und die Anomaly Stations tauchen halt einfach nicht mehr auf... ohne dass irgendwas passiert ist.

Ansonsten bin ich auch mittlerweile an dem Punkt angekommen, den ich in meinem Review prognostiziert habe: Fast alle Technologien sind gefunden und ich könnte zwar noch bessere Schiffe und Multi-Tools erwerben und diese upgraden, habe daran aber absolut keinen Bedarf mehr. Sobald man ein paar Schild-Upgrades für den Exosuit und Kampf-Upgrades für den Mining Laser hat, wird NMS zu einem Godzilla-Simulator, in dem einen die Sentinel-Drohnen ungefähr so viel anhaben können wie eine Stubenfliege im echten Leben.

Das Spiel ist unabhängig von seiner riesigen Spielwelt leider voll auf Casual Gaming ausgelegt: Kein Schwierigkeitsgrad, Instant Respawns und man hat alles recht zügig auf 100%. Selbst im Journal in dem die Entdeckungen aufgezeichnet werden ist nur sehr begrenzt viel Platz - scrollt mal runter zu den Planeten die ihr am Launch-Tag erforscht hat, da fehlt mittlerweile die Hälfte. Auf Steam sind die Spielerzahlen im Vergleich zum Releasezeitraum um ~90% eingebrochen - das ist nicht ungewöhnlich und passierte in diesem Jahr z.B. auch bei Doom oder Far Cry Primal, aber dass ein Spiel wie NMS ganz offensichtlich nicht länger fesseln kann als ein linearer Single-Player-Shooter, dokumentiert den Fail von Hello Games.

Gestern hab ich es mit dem dritten und aktuellsten Patch (v1.05) noch mal gestartet. Durfte 30 Minuten spielen, bevor es wieder abgestürzt ist. Es hat keinen Zweck mehr.

Es gibt doch aber beileibe genug Weltraum Spiele im Moment. Einige sind davon vielleicht noch nicht erschienen. Bestimmt ist da eines dabei, dass dir mehr gefällt, denn NMS ist, wie vorher schon abzusehen war, eher der Casual approach an das eher komplexe Weltraum-Gleiter Spiel.

Ich weiß zwar nicht über was ein Spiel ihr euch unterhaltet aber der Thread ist ja in den letzten Wochen immer mal oben. Deswegen zwei allgemeine Anmerkungen zu deinen statements ohne das Spiel je gesehen zu haben oder etwas darüber gelesen zu haben.

Erstens: Das mit dem Schwierigkeitsgrad ist doch mittlerweile bei jedem Spiel so. Selbst spiele mit Hero Mode drin sind lachhaft und auch Nintendo bringt doch keine harten Nüsse wie zum Beispiel Metroid von 1986 mehr.

Zweitens: Das mit der Abwanderung der Spieler ist in der Tat ein riesen Problem weswegen ich vermeide MP-Spiele intensiv zu zocken. Entweder sind die Typen so krank und gut das man sofort wieder Tod ist (Unreal Tournament, Counter Strike) oder die Server werden abgeschaltet (Matrix Online) nachdem ich das Spiel keine 4 Wochen hatte. Duke Nukem Forever habe ich knapp 2 Jahre lang täglich online gezockt. Mein erstes echtes MP Erlebnis. Ich wollte halt alle Challenges und Goodies haben. Da war recht wenig los und so spielte man jeden tag mit den quasi selben Leuten. Vorteil: man war recht gut da drin. Tja und aktuell habe ich mich ja Splatoon gewidmet und Stufe 50 erreicht. Wobei in 90 % der Matches nur 90 % Japaner waren. Bedeutet: auf europäische "Gamer" kannst du in den meisten Fällen scheißen. Die kaufen ein Game, spielen es 3 Monate und widmen sich was neuem. Schrecklich. Anstatt über Jahre einem MP Game treu zu bleiben (zum Beispiel bei CS), schön in nem Clan zu spielen und ein gemeinsames Hobby zu leben, wird immer wieder was neues gemacht. World of Warcraft war doch über Jahre DAS Nonplusultra. Wie sieht es denn da heute aus? Ich sehe kaum noch was in der Werbung oder in Läden davon. Und bei Doom 2016 find ich es schon bedenklich wenn jetzt schon wenig auf den Servern los ist. Damals hat man sowas über Jahre gezockt.

Ich habe es jetzt bestimmt 15 Studnen lang auf dem PC gespielt. Ich spiele mit einem X1-Controller.

Soweit macht es mir sehr viel Spaß, aber so langsam ermüdet es mich. Es ist exakt das, was ich mir darunter vorstellte, aber ich erkenne, dass die PR des SPiels den meisten Spielern zuviel versprach. Man konnte früh erkennen, dass das schlecht ausgeht.

Jedenfalls ist es eher ein Indie-Game, das gerade so die Early-Access-Phase verlassen hat. 

Ein paar Dinge, die mir weniger gefielen:

- Es gibt zwar nahezu unendliche viele Planeten, aber so recht unterscheiden sie sich nicht, bzw. sorgt der grafische Stil dafür, dass mir die Unterschiede nicht dermaßen auffallen. Hier etwas mehr Leben, dort mehr und andere Pflanzen. Vllt muss ich noch mehr Planeten erkunden.

- Kämpfe machen gar keinen Spaß. Also, Drohnen abschießen geht gerade noch so, aber Kämpe mit dem Schiff sind frustrierend und scheiße. Ich brauche sie ehrlich gesagt auch nicht und gehe ihnen aus dem Weg.

- Meine Inventarplätze sind ständig voll

- Es gibt nur wenige Charaktermodelle

- Animationen gibt es nicht, man muss alles nachlesen. Auf der einen Seite erzeugt dies eine düstere Spannung, die mir gefällt, aber wenn ich vor einen Monolithen stehe und mir vorstellen muss, dass "gerade ein Tier darauf landet und ich enscheiden soll, ob ich dieses töte oder nicht." dann wirkt das merküwrdig und nutzt sich schnell ab.

Na, bislang ist es eine 6-7/10. Ich habe meine Freude, weil es eine kontemplative Wirkung auf mich hat.

LoL aka